Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 113
(PDF, 165 MB)
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Eriksen: Unser Geistesleben während des Schlafes ete. 113

Glaubwürdigkeit der Berichte schliesslich verhindern muss,
dass solche Sachen ignorirt werden, die denn doch auch
wirklich ihre Mission haben, und zwar die, uns auf die
Spur des Eingreifens übersinnlicher Wesen in unser
Geistesleben zu bringen.

Vom halbfreien Zustande geht der Geist über in den
freien, und in diesem hört auch seine Neigung zum Dramatisiren
, und damit sein unwirkliches Phantasieleben,
auf; nun lebt er ein normales Leben; denn nun ist die
vernünftige Verbindung zwischen ihm und der Aussenwelt
wieder hergestellt, und er empfindet nun die Eindrücke, die
er empfängt, als das, was sie wirklich sind. Dass es sich
so verhält, sehen wir an den Somnambulen, deren Geist
im freien Zustande in derselben Weise auf ihren Körper
einwirkt, wie die freien Geister auf die Körper der Trance-
Medien.

Doch kommen wir auf das Nichterinnern seines rein
spirituellen Lebens seitens des Menschen zurück! Als
stehende Begel hatten wir angenommen, dass der Geist im
wachen Zustande nicht mit Hülfe des Gehirns sich erinnern
könne, was er, ohne dieses zu benutzen, gedacht oder
gethan habe. Aber warum kann er das nicht, wird man
fragen. Solange man darauf beschränkt ist, sich an
Hypothesen zu halten, wenn es gilt, zu erklären, wie das
Gehirn denkt, oder (um die materialistische Ausdrucksweise
zu vermeiden) wie der Geist mit Hülfe des Gehirns denkt,
kann man diese Frage wohl nicht endgültig beantworten.
Man muss aber immerhin Folgendes als richtig annehmen:
— Jede Begebenheit kommt zu unserem Bewusstsein durch
eine Reihe von Sinneseindrücken, die das Gehirn empfängt
und gleichsam in sich verwahrt (aufspeichert). Die
Erinnerungsarbeit des Geistes im incarnirten Zustande muss
also darin bestehen, dass er diese Eindrücke gewissermaassen
wieder hervorholt und sie wieder vor sein inneres Auge
stellt; aber wie sollte der Geist aus dem Gehirne Eindrücke
wieder hervorheben können, die dieses niemals empfangen hat?

Weil der Geist im Gehirne keine anderen
Eindrücke vorfindet, als die, welche durch Begebenheiten
während des wachen Zustandes hervorgerufen
worden sind, kann er eben auch mit
keinen anderen operiren. Doch glaube ich wohl,
dass es angehen kann, dass ein Gedanke von allgemein
gültiger Beschaffenheit, den der Geist während des
Schlafes im freien Zustande gedacht hat, unter dazu
geeigneten Umständen auch wieder hervorgerufen werden
kann, wenn der Geist an den Körper gebunden ist; aber


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