Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 129
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0137
Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 129

um den Mangel an „kritischer Besonnenheit" von Seiten
der „Spiritualisten" so recht hervorzuheben; und nur die
letzte Theorie findet er „anständig" genug, dass sieh die
Wissenschaft mit ihr beschäftige. Was mich betrifft, so
werde ich mir zu sagen erlauben, dass die Darlegung
der fortschreitenden Entwickelung dieser Theorien, so
unvollständig sie auch immer ist, doch die beste Lobrede
enthält, welche zu Gunsten der „Spiritualisten" ausgesprochen
werden kann. Denn alle diese Theorien sind
Zeugnisse für die Anstrengungen, welche von den Spiritisten
gemacht worden sind, um zur Wahrheit zu gelangen.
Weder die Philosophen, noch die Wissenschafter sind ihnen
dabei behülflich gewesen, sie in dieser schwierigen Frage
zurecht zu weisen. Die Massen sind sich selbst überlassen
geblieben, indem de nur Verachtung und Verspottung von
Seiten der Männer der Wissenschaft und des Publikums
gefunden haben. Nur Dank der Beharrlichkeit und dem
gesunden Menschenverstände des angelsächsischen Geistes
ist die Präge immer auf dem experimentellen Gebiete
verfolgt worden, und die Entwickelung der Phänomene
hat endlich solche Resultate geliefert, welche die Wissenschaft
wohl oder übel eines Tages sich aufgefordert sehen
wird anzuerkennen, wie sie bereits nach hundert Jahren
diejenigen des thierischen Magnetismus wenn auch unter
einem anderen Namen hat anerkennen müssen. Die
Theorien der Gedankenübertragung und des Hellsehens
sind ebenfalls häufig im Spiritismus debattirt
worden, — mehr als anderswo, denn der Spiritismus
hatte sofort die Beziehungen begriffen, welche sich zwischen
ihm und dem Somnambulismus befanden, — er war
so zu sagen sein nächster Erbe, und diese zwei wundersamen
Fähigkeiten des menschlichen Geistes sind sehr oft
in Erwägung gezogen worden bei der kritischen Prüfung
der Thatsachen des Spiritismus, ünd siehe da! Herr
von Hartmann selber baut das ganze Gebäude seiner
Kritik auf diese zwei Theorien, — indem er sie bis
auf's äusserste treibt, — sie waren sein einziger Ausweg.
Aber diese beiden Theorien sind vom modernen Gesichtspunkte
aus ganz und gar häretisch oder verketzert;
die Wissenschaft spottet ihrer ebenso wie über die des
Spiritismus.

Wenn die Wissenschaft mit der Zeit beweisen wird,
dass diese beiden Theorien wirklich des Grundes entbehren
, so wird die spiritistische Hypothese dadurch nur
gewinnen; wenn im Gegentheil die Wissenschaft schliesslich
dahin gelangen wird, sie zu sanetioniren, so wird die Zeit


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0137