Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 132
(PDF, 165 MB)
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182 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 3. Heft. (März 1890.)

mehr denkbar, welcher seiner Natur nach unfähig wäre, aus
ihnen geschöpft zu sein." (S. 116—117.)

Wir haben in unserem III. Kapitel hinreichend erfahren,
dass auch dieses nicht der Fall ist.

Und Herr Dr. v. Hartmann zieht daraus den Schluss:
— „So hat sich die gesanimte Geister-Hypothese in ein
reines Nichts aufgelöst, nachdem zuerst die directen
physikalischen Kraftleistungen, dann die Hervorbringung
der Mateiialisationser*cheinungen, und endlich auch die
Production des Vorstellungsinhalts der Kundgebungen sich
von den vorausgesetzten Geistern auf das Medium verschoben
haben." (S. 117.)

Wir gestatten uns anzunehmen, dass nach alle dem, was
ich in meiner Arbeit gesagt habe, dieser Schluss vielleicht
von Herrn von Hartmann selbst berichtigt werden wird,
falls er nur seinem Standpunkte treu bleibt; denn
glücklicherweise habe ich ihn nicht von der Realität der
Thatsaehen, welche ich geliefert habe, zu überzeugen. Ich
verliere niemals aus dem Auge, dass der Zweck seiner
aufklärenden Kritik nicht ist: — „die Thatsächlichkeit der
Berichte, sondern nur die aus den berichteten Thatsaehen
gezogenen Schlussfolgerungen"zu widerlegen. (S. „Nachwort"
in „Ps}ch. Stud." 1885 S. 510 ff.)

Nun ich am Ende meiner Arbeit stehe, ist e& mir eine
angenehme Pflicht, constatiren zu können, dass die
Ansprucherhebungen der spiritistischen Hypothese gar
nicht im Widerspruch stehen mit der Philosophie des
Herrn Hartmann, wie man das ziemlich häufig angenommen
hat. Wir haben darüber sein eigenes Zeugniss in folgenden
Worten: —

„Es ist ein Irrthum, dass mein philosophisches System
mit der Unsterblichkeit unverträglich sei. Die individuelle
Psyche oder der Individualgeist ist nach meiner Auflassung
eine relativ konstante Gruppe von unbewussten psychischen
Functionen des absoluten Geistes, welche an dem Organismus,
auf den diese Functionen gerichtet sind, das Band ihrer
simultanen und successiven Einheit findet.*) Könnte man
nun beweisen, dass das Wesentliche dieses Individual-
organismus, d. h. diejenigen Form-Elemente desselben,
welche Träger der Charaktereigenschaften, des Gedächtnisses
und des Bewusstseins sind, auch nach dem Zerfalle des
materiellen Zellenleibes in funetiousfähiger Gestalt fort-

*) Vergl. „Das Unbewusste vom Standpunkte der Physiologie
und Descendomtheorie" 2 Aufl. S. 298-301, 35o~~358; „Philosophie
des Unbewussten" 9. Aufl. Bd. II, S. 362. — v. IL


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