Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 134
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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134 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 3. Heft. (März 1890.)

die Materialien sind, welche wir aus unserer täglichen Erfahrung
schöpfen. Es ist Sache der Philosophie, sie zu
analysiren, sie zu erklären. Die Beobachtung der Phänomene
ist ein leichtes Ding; aber ihr Verständniss erfordert
Zeitalter — sogar für diejenigen aus dem Gebiete der
Physik. Die Thatsache unseres Daseins, unseres Selbstbewußtseins
bleibt bis jetzt ein Geheimniss; wir müssen
uns bescheiden; dieses Pioblem wird niemals gelöst werden ;
demzufolge befinden wir uns sogar hienieden schon im
„Uebernatürlichen"; aber wir können seine Grenzen weiter
hinausrücken, noch mehr in seine Tiefen eindringen
Die eine ßewusstseinsform ist nicht nothwendig die einzige
; die eine Form, welche wir kennen, ist nicht minder
wunderbar, als eine jede andere, die wir nicht kennen.

Wenn die spiritistischen Thatsachen erst einmal in
ihrer vollen Gesammtheit angenommen und festgestellt seiu
werden, so wird die Philosophie aus ihnen schliessen dürfen
nicht „auf eine übernatürliche Welt übernatürlicher
Individuen", sondern auf eine Welt transcendenter Wahrnehmungen
, welche zu einer Form transcendenten ßewusst-
seins gehören, und die „spiritistischen" Manifestationen
würden alsdann nur eine Manifestation dieser Form des
ßewusstseins unter den Bedingungen der Zeit und des
Raumes der phänomenalen Welt sein. Vom Gesichtspunkte
der monistischen Philosophie aus ist der Spiritismus
sowohl in seinen Phänomenen wie in seiner Theorie leicht
annehmbar; ja mehr als das, er bietet sich als eine
Notwendigkeit dar, denn er vervollständigt, er krönt diese
sich mehr und mehr bahnbrechende Weltanschauung, der
nur eine einzige, die wesentlichste Sache fehlt: — das
Begreifen des Zweckes des Daseins der Dinge und der
menschlichen Erscheinung insbesondere. Das höchste
Resultat der Entwickelung, — ebenso offenbar als vernünftig
in unseren Augen, — die Entfaltung des
höheren Bewußtsein**, sei es eines colJectiven oder
eines differenzirten (in der Menschheit oder im Individuum),
hört nicht plötzlich und unsinniger Weise auf gerade in dem
Moment, in welchem dieses höchste Ziel erreicht ist oder
errungen wird.

(Nachwort folgt.)


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