Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 138
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0146
138 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 3, Heft. (März 1890.)

genug, um sich wohl Vereinst noch vor der Oeffentlichkeit in
einei besonderen Schrift zu behaupten.

Ich erhob nämlich in meinen weiteren historischen
Ausführungen Protest dagegen, dass ein heiliger oder
gottseliger Hann oder Einsiedler dieses Namens nicht sollte
gelebt haben können, weil doch nachweislich Wallfahrten
noch bis zur Zeit der Reformation zur mit Einsiedlern
besetzten Dippokisklause und nahen Barnarakapelle stattgefunden
haben, und zwar nach der notorisch ältesten
Ucbeiiiefcrung der Stadt durch einei. evangelischen
Diaconus Daniel Lucius, einen zu Dippoldiswalde geborenen
Tuchmacherssohn, welcher nach erfolgter zweimaliger Verbrennung
der Stadt und des ganzen Jfoths- und Kirchen-
Archivs, zuerst durch ffofcfce'*cht* Kroaten-Sehaaren im Jahre
16.)2, und dann nochmals I63i, die den damaligen Zeitgenossen
noch in Erinnerung gebliebene Uaberlieferung
über die Urgeschichte der Stadt in seinem Gedichte: —
„Dippoldiswalda, vergiss es nicht!'4 — im Jahre 105? zu
ewigem Gedächtniss niederschrieb. Er berichtet die Sage
der Urväter, dass der Einsiedler Dippolä aus vornehmem
böhmischen Ge^chleehte zur Zeit der 921 ermordeten
heiligen Ludmilla, des 9.'>5 gleichfalls ermordeten heiligen
Wenzel und des Brudermörders Bolesluw des Grausamen
um 9'W) oder 9 H) in die Einsiedelei be1'Dippoldiswalde sich
zurückgezogen und hier den Letzteren, der ihn reuig von selbst
aufgesucht, bekehrt und getauft haben soll. Dieser Herzog
habe an der Wcisseritz ,,eine Kirche erbauet" (wohl die
alte St Nikolai- oder jetzige Begrähni^skirche), ,,den Ort
mit \ielen Freiheiten begnadet und diesem heiligen Manne
vermacht, dass er solcher Kirchen S Jahre lang als ein
Priester vorgestanden, das Volk getreulich gelehret, auch
vielo Irrgläubige zum Christglauben gebracht u. s. w." —

Um dieselbe Zeit L»g aber das erst mit König
Heinrich L dem Vogler und später mit Kaiser Otto I in
diese sorbenwendischen Gebiete zunächst bis Meissen vordringende
, römisch - kat holische D e u t s c h t h u m im gewaltigen
Kampfe mit den seit von den byzantinischen
Aposteln Cyrill und Methodius zum Christenthum bekehrten
Süd-Slawen, Ungarn, Mähren und Böhmen, welche zum
Theil noch halbwilde Heiden waren. Auch gehörte
Dippoldiswalde in seinen herrschaftlichen Besitzgründen
nach einer noch abschriftlich erhaltenen Urkunde sogar bis
zum Jahre 1358 zu Bilin in Böhmen und wurde von dort
aus verwaltet. Dieserhalb, vermeinte ich, sei es wohl nicht
zu verwundern, wenn in diesen über .j'»0 «Jahrhunderte1
langen Völkerkämpfen, in denen das Deutschthura über die


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0146