Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 159
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Die Vision Karl's XL von Schweden. 159

gehen, um zu erforschen, was es seyn kann. Ich bestellte
da bei den Anwesenden, herunter zu gehen zum Wachtmeister
, um ihn zu bitten, mit den Schlüsseln herauf zu
kommen. Als er herauf gekommen war, ging ich im Gefolge
mit dem Mann zu dem geschlossenen heimlichen Gang, der
über meinem Zimmer war, zur Rechten von Gustav Erichsons
Schlafzimmer. Als wir dahin kamen, befahl ich dem Wachtmeister
, die Thüre zu öffnen, aber aus Bangigkeit bat er
um die Gnade, ihn damit zu verschonen. Ich bat darauf
den Reichsdrost, aber auch er weigerte sich dessen. Ich
bat darauf den Reichsrath Oxenstjerna, dem nie vor etwas
bange war, die Thüre aufzuschliessen; aber er antwortete
mir: Ich habe einmal geschworen, Leib und Blut für Euer
Majestät zu wagen, aber nie, diese Thüre aufzuschliessen.
Nun begann ich selbst, bestürzt zu werden, aber fasste
Muth, nahm selbst die Schlüssel, und schloss die Thüre
auf, da wir das Zimmer und sogar den Pussboden überall
schwarz bekleidet fanden. Ich nebst meiner Gesellschaft
waren sehr zitterig. Wir gingen da zur Reichssaalthüre.
Ich befahl dem Wachtmeister wieder, die Thüre zu öffnen,
aber er bat mich um Gnade, ihn damit zu verschonen; ich
bat da die anderen von der Gesellschaft, aber sie baten
sich alle die Gnade aus, es nicht zu thun. Ich nahm da
selbst die Schlüssel und öffnete die Thüre, und als ich
einen Fuss hineinsetzte, zog ich ihn aus Bestürzung hastig
zurück. Ich stutzte so ein wenig, aber dann sagte ich:
gute Herren, wollt Ihr mir folgen, so werden wir sehen,
wie es sich hier verhält; vielleicht dass der gnädige Gott
uns etwas offenbaren will. Sie antworteten alle mit bebenden
Worten: Ja. Wir gingen da hinein. Allzusammen
wurden wir eines grossen Tisches gewahr, von IG würdigen
Männern umgeben; alle hatten grosse Bücher vor sich,
unter ihnen ein junger König von 16, 17, 18 Jahren, mit
der Krone auf dem Haupt und dem Scepter in der Hand.
Zur rechten Seite sass ein langer schöner Herr, von ungefähr
40 Jahren, sein Angesicht verkündigte Ehrlichkeit;
und zu seiner linken Seite ein alter Mann von ungefähr
70 Jahren. Es war besonders, dass der junge König mehrmals
den Kopf schüttelte, da alle diese würdigen Männer
mit der einen Hand hart auf die Bücher schlugen. Ich
warf dann meine Augen von ihnen weg, und ward stracks
neben dem Tische Richtblock bei Richtblock, und Henker
gewahr, alle mit aufgezogenen Hemdärmeln, und hieben
einen Kopf nach dem andern ab, so dass das Blut längs
dem Fussboden fortzuströmen anfing. Gott soll mein Zeuge
seyn, dass mir mehr als bang war; ich sah auf meine


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