Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 164
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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104 Psychische Studien, XVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1890.)

andererseits, es sieli gefallen lassen müssen, obgleich dieselben
doch auf klar erkennbaren und erkannten Thatsachen fussen,
die kein Dr. med. hinwegdecretiren kann, dennoch in ihren
getrennten Lagern, liier wie dort, als eine Art Ausgeburt
der Schwärmerei, wenn nichts Schlimmeren, erklärt zu
werden, und dass dabei jeder dieser Angreifer eines nicht
geringen Beifalles unter seinen engeren Gesinnungsgenossen
sicher sein kann.

Ein anderer Uebelstand, unter dem beide Richtungen
gemeinsam leiden, ist der, dass nur eine gewisse tiefere
Vertrautheit mit der einen oder anderen zu einem tieferen
Urtheil darüber befähigt. Daher die vielen unglaublich
verkehrten Urtheile, die man von allen möglichen Seiten
darüber zu hören bekommt. (Es versteht sich auch hier
von selbst, dass damit nicht der Herausgeber der „Sphinx"
gemeint sein kann, wenn wir auch im Folgenden nicht
einer Meinung mit ihm sind.)

Das sind übrigens noch die einzigen Vergleichs- oder
Berührungspunkte. Ein Aufsatz im Februar-Heft 1889 der
rSphinx<k aus der Feder von Chariten G. Massey schildert
in treffender Weise den Glauben, oder einen inneren
„sympathischen Rapport", oder zu deutsch, eine ungetrübte
empfängliche Seelenstimmung, als unerlässlicben Bestandtheil
eines richtigen Verhältnisses zur übersinnlichen Welt, sowie
zur Schaflung von Beweisen überhaupt. Dieser innere
Glaube, weit entfernt, ein blinder, halt- und vernunftloser
zu sein, verträgt sich im Gegentheil mit der höchsten Ausbildung
des Geistes, d. h. also nicht mit gelehrtem Gedächtnisskram
, sondern gediegenem Wissen, wie solches
einem jeden unverwirrten und nicht durch academische
Dressur verdorbenen Geiste zugänglich ist. In dieser
Hinsicht sind die im Volke lebenden Anschauungen, von
dünkelhaften Fachwissern oft Aberglaube" genannt, der
wahren Erkenntniss meist unendlich näher als deren Theorien,
wogegen andererseits kein Aberglaube schrecklicher und
verderblicher ist als der an die Autorität der Kathederpfaffen
aller Facultäten. Dieser vorberegte Seelenzustand
ist also eine nothwendige Voraussetzung des wahren
Spiritualismus. Wie stellt sich der letztere nun zum
Vegetarismus in dieser Beziehung? Nun, des letzteren
unerlässlicher Kernpunkt besteht in einer ganz ähnlichen,
wenn auch nicht durchaus derselben, Innerlichkeit des
Menschenwesens, ohne welche derselbe nur äusserlich und oberflächlich
ist, in einem sittlichen Etwas, von dem Viele wohl
Vieles gehört und gelernt haben, aber doch nichts wissen, in
einem Etwas, von dem es ebenfalls heisst: — „Wenn Ihr's


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