Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 167
(PDF, 165 MB)
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Liebich: Spiritualismus und Vegetarismus.

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etwa das Wirken verschiedener Volksvertreter solches
vermag, die entweder selbst glauben oder nicht öffentlich
zu bestreiten wagen, dergleichen passe nicht in ihr Volksbeglückungssystem
. Er, der Vegetarismus, will das Wort
des Jeschnah: — ^Glückselig, die da reinen Herzens (wozu
ihm ein reiner Leib, frei von Mord, gehört) sind", — erheben
von einem bislang leider wenig wirkungsvoll gewesenen
frommen Ausspruch zu einem Grundsatz von praktischer
Bedeutung.

Ihm ist dann auch das „Auf- und Abwallen der Völker"
keineswegs ein so offenbar zweck- und zielloses, dass nur
wenige „Auserwählte" das grosse Loos der höchsten Güter
ziehen. Unserer Anschauung von der Güte des Weltverlaufs
widerspricht eine solche Anschauung \on dem «,Auf- und
Ab wallen der Völker" jedenfalls ganz und gar; denn es
liegt auf der Hand, dass, wenn sie Aussicht hätte auf
allgemeine Geltung, dabei alles Streben der Menschheit (die
doch ausserdem nicht für die wenigen Auserwählten und
Millionäre des Geistes da ist, sondern worin doch Alle den
gleichen Beruf zur Fortbidung haben,) als eine zwecklose
Thorheit, als ein grausamer Selbstbetrug erscheinen müsste.
Denn es ist offenbar, dass, wo Pflichten, wie solche die
Weltordnung doch in unser Bewusstsein gelegt, da auch
Rechte sind, und zwar Rechte auf Erfüllung des Strebens
nach Glückseligkeit, denn sonst würde die Menschheit weder
im Ganzen noch im Einzelnen überhaupt streben. Und
es ist klar, dass da, wo sich der Trieb thatsächlich und
naturgemäss äussert, d. h. in unserem Falle im Erdenleben,
auch da ein Portschritt sein muss, ganz abgesehen von
allen zukünftigen oder sonstigen Rücksichten. Wer aber
an solchen Rechten zweifeln lässt, der lässt auch an de»
Pflichten irre werden, und das wird doch Herr Dr.
Hübbe-Schleiden gewiss nicht wollen.

Der Spiritualismus, welcher dieser Lehre huldigte, würde
nur eine neue Auflage einer alten Theologie sein. Es wäre
ihm aber nicht anzurathen, solche Rechte und Pflichten in
deren Interesse etwa erschüttern zu wollen, denn er würde
sich dadurch nur selbst schädigen und die Entwickelung
würde über ihn hinwegsehreiten, ihn in seiner weltverachtenden
Isolirung zurücklassend.

Es giebt in dieser Beziehung nur ein Entweder-Oder.
Entweder es wird auch hienieden etwas erreicht, oder es wird
nichts erreicht. Entweder das Naturgesetz der Entwickelung,
mögen wir nun diese lediglich nach bloss darwinistischen
Gesichtspunkten, oder nach den erweiterten Anschauungen
der esoterischen Lehren begreifen, gilt überall ohne Ausnahme,


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