Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 174
(PDF, 165 MB)
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174 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1890.)

die Bedingungen und die Grenzen, innerhalb deren jede
dieser Hypothesen anwendbar ist, festzustellen.

Demnach war es meine Aufgabe, zu untersuchen:
— existiren nicht doch Phänomene, welche auf
Grrund der eigenen Hypothesen des Herrn Dr. von
Hartmanp und der von ihm für sie aufgestellten
Bedingungen und Grenzen sich nicht erklären
lassen?

Ob ich mit der Behauptung, dass solche Phänomene
existiren, meine These bewiesen habe, ist nicht meine Sache
zu entscheiden.

Seit ich mich an der spiritistischen Bewegung vom
Jahre d855 ab interessirte, habe ich nicht aufgehört, sie
in allen ihren Details zu studiren, — und zwar in allen
Theilen der Welt und in allen Litteraturen. Zuvor hatte
ich die Thatsachen auf das Zeugniss Anderer hingenommen;
erst im Jahre 1870 wohnte ich der ersten Seance in einem
von mir selbst gebildeten intimen Cirkel bei; — ich war
nicht erstaunt, zu sehen, dass die Thatsachen wohl solche
waren, wie sie von Anderen berichtet standen; ich fasste
die tiefe Ueberzeugung, dass wir in diesen Thatsachen —
wie in Allem, was in der Natur existirt, — eine unerschütterliche
Basis, einen festen Boden für die Grundlegung
einer neuen Wissenschaft vom Menschen haben, welche in
ferner Zukunft vielleicht die Lösung des Problems seiner
Existenz verspricht. Ich that, was in meinem "Vermögen stand,
zur Verbreitung dieser Thatsachen, um die Aufmerksamkeit
vorurteilsfreier Denker auf sie zu lenken.

Aber während dieser äusseren Arbeit ging die innere
ihren Weg weiter. Ich glaube, dass jeder vernünftige
Beobachter bei seiner ersten Bekanntschaft mit diesen
Phänomenen von zwei unbestreitbaren Thatsachen überrascht
wird: — von dem offenbaren Automatismus (Sichselbst-
erzeugen) der spiritischen Mittheilungen und von der so oft
unverschämten und ganz ebenso offenbaren Falschheit ihres
Inhalts; die grossen Namen, mit denen sie sich meist
unterzeichnen, sind der beste Beweis, dass diese Botschaften
nicht das sind, was sie zu sein vorgeben; bei den
einfachen phj'sikalischen Phänomenen ist es ganz ebenso
ersichtlich, dass sie sich ohne die geringste bewusste
Theilnahme von Seiten des Mediums erzeugen, und nichts
rechtfertigt beim ersten Anblick die Vermittelung von
„G-eistern". Und erst in der Folge, wenn gewisse
Phänomene intellectueller Ordnung uns zwingen, eine


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