Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 178
(PDF, 165 MB)
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178 Psychische Studien. XVII. Jahr£. 4. Heft. (April 1890.)

Phänomenen und Ansprüchen des Spiritismus in ihren
richtigen Grenzen Recht zu gehen; denn wenn Etwas den
Körper überlebt und über ihn hinaus tortdauert, so ist es
gen de dieses für uns Unbewusste, dieses innere Bewusstsein,
welches wir gegenwärtig nicht kennen, das aber das ur-
sprüp gliche Element jeder Individualität ist.

In dieser Weise haben wir für das Verständniss der
mediumistischen Phänomene nicht eine, sondern drei
Hypothesen, deren jede ihr volles Recht hat, für eine
gewisse Reihe spezieller Thatsachen zu existiren und
angenommen zu werden; und folglich können wir alle
mediumistischen Phänomene unter drei grosse Kategorien
bringen, die man mit folgenden Namen bezeichnen
könnte: —

1) Der Personismus. — Unbewusste psychische Phänomene,
die sich innerhalb der Grenzen der körperlichen Sphäre des
Mediums erzeugen, oder innei-mediumistische, deren
unterscheidender Zug überhaupt die Personalisirung
oder Personificirung, d. h. die Aneignung (die Annahme)
eines dem des Mediums fremden Persönlichkeits-Charakters
ist. Dergleichen sind die elementaren Phänomene des
Mediumismus: das wechselseitige Gesprächführen durch den
Tisch, die Schreibmediumschaft und das unbewusste Wort.
Wir haben hier die erste und einfachste Manifestation der
Verdoppelung des Bewusstseins — jenes Grund-
phäaomens des Mediumismus. Die Thatsachen dieser Rubrik
enthüllen uns das grossartige Phänomen der Dualität
des psychischen Wesens, — der Nicht-Identität des
individuellen, inneren, unbewussten Ich mit dem persönlichen,
äusseren und bewussten Ich; sie beweisen uns, dass die
Totalität des psychischen Wesens — sein Schwere-Mittelpunkt
— nicht in dem persönlichen Ich liegt; dass dieses letztere
nur die phänomenale (erscheinende) Manifestation des noume-
nalen (wesentlichen) individuellen Ichs ist; dass folglich die
(nothwendig persönlichen) Elemente dieser Phänomenalität
einen vielfältigen — normalen, anormalen, oder fictiven —
Charakter je nach den Bedingungen des Organismus (im
natürlichen Schlaf. Somnambulismus, Mediumismus) tragen
können. — Diese Rubrik giebt also den Theorien der „unbewussten
Cerebration" des Dr. Carpenter, dem ,,unbewussten
oder latenten Somnambulismus" des Dr. v. Hartmann, dem
„psychischen Automatismus" des Mr. Myers, Janet und
Anderer Recht. — Die etymologische Bedeutung des Wortes
Person dürfte sich auf eine ganz eigene Weise der Annahme
und dem Begriffe des Wortes „Personismus,,
anschliessen. Das lateinische Wort „persona" wurde im


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