Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 180
(PDF, 165 MB)
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180 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1890.)

der Persönlichkeit, welche die Kraft gehabt haben, sich
nach ihrer Trennung vom Körper um das individuelle
Centrum zu erhalten, und welche sich durch die Mediumität,
oder durch die Gesellung mit den gleichartigen psychischen
Elementen eines lebenden Wesens manifestiren können.
Dieses macht, dass die Phänomene des Spiritismus hinsichtlich
ihrer Manifestationsweisen denen des „Personismus" und des
„Animismus" ähnlich sind und sich nar durch den in-
tellectuellen Inhalt unterscheiden, welchei eine unabhängige
Persönlichkeit beweist.

Wenn die Thatsachen dieser letzteren Rubrik einmal
zugegeben sind, so ist es klar, dass die Hypothese, welche
sich daraus ergiebt, gleichmässig auf die Fälle der beiden
ersten Rubriken anwendbar ist, da sie ja nur die äussersto
Entwickelung der vorhergehenden Hypothesen bildet. Die
Schwierigkeit liegt nur darin, dass sehr häufig alle drei
Hypothesen zur Erklärung ein^r und derselben Tliatsache
Anwendung finden können. So z. B. könnte ein einfaches
Phänomen des Personismus auch ein Fall des Animismus
oder des Spiritismus, oder ein Fall des Animismus
auch ein Fall des Spiritismus sein. Das Problem liegt also
darin, zu entscheiden, bei welcher Hypothese man verbleiben
muss, und nicht zu glauben, dass eine einzige alle Thatsachen
deckt. Die Kritik erheischt, nicht über diejenige Hypothese
hinauszugehen, welche zur Erklärung des gegebenen Falles
genügt.*)

Sonach ist es der grosse Irrthum des Spiritismus
, alle Phänomene, welche gewöhnlich unter
seinem Namen bekannt sind, den „Geistern" zuschreiben
gewollt zu haben. Schon der Name allein führt uns auf
einen falschen Weg. Er muss ersetzt werden durch ein
anderes Wort, durch eine allgemeine Bezeichnung, welche
keine Hypothese, keine Lehre in sich schliesst, z. B. durch
das Wort Mediumismus, — eine Benennung, die wir
schon längst in Russland eingeführt haben.

*) So eben finde ich in dem October-Heft 1889 der „Sphinx"
S. 227 in Kürze als „Ergebniss" einer Corresponcienz zwischen dem
Herausgeber und Dr. v. Harlmann in drei Punkten formulirt: — „die
Merkmale des Mitwirkens von Verstorbenen bei seherischen oder
mediumistischen Mittheilungen.41 — Das ist gerade das Kriterium, welches
ich bei Herrn v. Earhnann vergebens gesucht habe, und das ich mich
gezwungen gesehen habe, für die mögliche Zulassung der spiritistischen
Hypothese selbst zu construiren, indem ich mich auf die negativen
Argumentationen des Herrn v. E. stützte. Ich glaube in meiner
Arbeit viele diesen angedeuteten „Merkmalen" entsprechende Fälle
mitgetheilt zu haben.


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