Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 185
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 185

auf die englischen Citate, und das Ganze wurde von Herrn
Wütig ins Deutsehe übertragen. Auch dieses ist seinerseits
eine Quelle von Irrungen oder ITnvollkommenheiten geworden,
obgleich die Uebersetzung meines Textes von mir stets mit
Aufmerksamkeit durchgesehen worden ist, — Unvollkommen-
heiten, die ich überhaupt erst jetzt bemerke, wo ich in der
Arbeit begriffen bin, eine russische Uebersetzung meines
ganzen Werkes fertig zu stellen.*)

Die grosse Schwierigkeit ist für mich die Auswahl
der Thatsachen gewesen. Ich habe mein Nachwort
mit diesem Punkte begonnen, und ich komme darauf zurück,
indem ich es beschliesse. Ich habe wohl im Anfange gesagt,
dass der Zweck meines Werkes nicht gewesen ist, die Thatsachen
zu vertheidigen, — das ist richtig, indem ich mich
auf den Gesichtspunkt des Herrn v. Hartmann stelle; aber
ich gestehe, dass ich auch einen allgemeineren Gesichtspunkt
hatte, und dass ich stets gesucht habe, solche
Thatsachen beizubringen, welche die Anforderungen der
Kritik durch die eigenen Bedingungen ihrer Erzeugung zu
befriedigen vermöchten. Hierin liegt der verwundbare Punkt;
denn keine Bedingungen, keine Vorsichtsmaassregeln vermögen
von einer Thatsache zu überzeugen, so lange diese
Thatsache in der öffentlichen Meinung eine Unmöglichkeit
bleibt. Andrerseits gereicht die Möglichkeit des — be-
wussten wie unbewussten — Betruges (eine Möglichkeit, die
man immer annehmen kann, und deren Abwesenheit man
niemals zu beweisen vermag,) noch zur Vermehrung der
Schwierigkeit. Die intellectuellen Phänomene bieten in
dieser Beziehung ein weit dankbareres Studien gebiet dar,
denn sie liefern sehr häufig innere Beweise ihrer Echtheit,
welche keine Zufluchtnahnie zum Betrüge zu geben im
Stande ist, wenn man nicht nach der Hypothese einer universalen
Lüge greifen will. Diese Hypothese zu widerlegen,
liegt ausserhalb jedes menschlichen Vermögens. Also ist der
moralische Glaube hier, wie bei jedem anderen menschlichen
Studium, die unerlässliehe Basis des Fortschrittes
zur Wahrheit. Ich kann nichts weiter thun, als öffentlich
das bestätigen, was ich gesehen, gehört und empfunden
habe; und wenn Huuderte, Tausende von Personen dasselbe
über die Art des Phänomens bestätigen, wenn auch in
einer unendlichen Mannigfaltigkeit von Details, so wird der
Glaube an den Typus des Phänomens gebieterisch.

*) Wir werden dieselben in der nachfolgenden „Berichtigung
einiger wesentlichen Druck- und Uebersetzungs-Fehler"
gemeinschaftlich für beide Bände möglichst zu beseitigen suchen.

Psychische Studien. April 1890. 13


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