Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 283
(PDF, 165 MB)
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Wittig: Spiritistischer Schwindel?

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(„Das Geheimniss des Mr. Slade kann ich der Oeffent-
lichkeit mit um so leichterem Herzen preisgeben, als keinerlei
Vertrauensbruch und nicht das leiseste Unrecht mit dieser
Indiskretion verbunden ist. Ich habe niemals den Vorzug
gehabt, mit Mr. Slade zusammen zu arbeiten, und darf
darum aus der Schule plaudern; freilich habe ich dafür
auch nicht selbst beobachten können, und gebe hier im
Wesentlichen nur wieder, was mein Eduard (Frau Nilson's
Gatte) in seinem geschäftlichen Verkehr mit Slade herausgebracht
hat.") [Dieser (eingeklammerte) Abschnitt ist im
Hamburger Artikel, als der Frau Nilson Zeugniss von vornherein
schwächend, wohlweislich ganz fortgelassen worden.

Referent.]

„Mr. Slade, so erzählt Hildegard Nilson, wurde als Knabe
zu einem Kautschuckmann ausgebildet. In seinem sechzehnten
Jahre brach er bei einer Sonntagsvorstellung im Circus
(wo?) den linken Arm und behielt von dem Unfall eine
solche Steifheit des Gliedes zurück, dass er umsatteln und
eine andere Specialität suchen musste. Er blieb Artist und
bildete sich zum Fusskünstler aus. Bei seinen Productionen
hatte er von jetzt ab die Arme vor die Brust gebunden,
und in den Reclamen hiess es, der unvergleichliche Künstler
sei ohne Arme auf die Welt gekommen und habe, aus der
Noth eine Tugend machend, mit den Füssen schreiben,
malen, essen und trinken, jongliren und Billard spielen
gelernt. Er arbeitete in Deutschland (wann und wo?) unter
dem tarnen ^Raphael ohne Hände/ Wann und wie er
dazu kam, dem Circus Lebewohl zu sagen und seine seltenen
Gaben dem Spiritismus zur Verfügung zu stellen, das
habe ich nicht genau erfahren können. Jedenfalls hat ihn
ein amerikanischer Manager angelernt; denn dort trat er
zum ersten Male auf, und heute noch schreiben seine Geister
amerikanische Redensarten nieder... Der gütige Leser wird,
sofern er nicht selbst Spiritist ist, das Geheimniss Slade's
bereits errathen haben. Er macht ganz einfach alle seine
Kunststücke mit den Füssen. Hunderte von misstrauischen
Besuchern, Gelehrte und Journalisten, die ihn entlarven
wollten, haben ihm seine Sitzungen mit Gold bezahlt und
Nichts entdeckt, weil sie unaufhörlich auf seine Hände
sahen, die gross und grob (?) sind und sich nicht für das
leichteste Kunststück eignen. Diese Besucher hätten aber
bei schärferer Aufmerksamkeit bemerken müssen, dass Slade
einen unhörbaren Gang (?) hat; er schleicht über den
Teppich des Gastzimmers, in welchem er seine Sache zum
Besten giebt, wie eine Katze, und seine Bewunderer sind

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