Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 284
(PDF, 165 MB)
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284 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1890.)

so einfaltig, diese Geräuschlosigkeit seines Auftretens
„geisterhaft" (?) zu finden.

„Slade's Füsse sind auf ganz eigentümliche. zweckdienliche
Art bekleidet. Von oben sind sie von Schuhen
bedeckt, welche aber keine Sohlen haben und nur unter
dem Spann von feinen Lederriemen zusammengehalten und
am Fusse befestigt werden. Dieser selbst steckt in einer
Art von Halbsocken, welche unseren Halbhandschuhen
ähnlich sehen und den ganzen Vorderfuss freilassen. So
kann Stade, während er ganz gewöhnliche Schuhe zu tragen
scheint, mit den nackten Zehen unter dem Tische im buchstäblichen
Sinn des Wortes hantiren... Viele haben gesehen
und die Meisten haben erzählen hören, wie er die linke
Hand auf dem Tische liegen lässt, mit der rechten aber die
Schiefertafel oder zwei zusammengeschnürte Schiefertafeln
unter der Tischplatte hält, wo dann bald das Gekritzel einer
kleinen Griffelspitze zu hören ist. Es ist unmöglich, mit
einer Hand die Schiefertafel festzuhalten und darauf zu
schreiben; es ist ganz und gar unmöglich, mit einer Hand
die verschnürten Tafeln von einander zu lösen. Mit seinen
Füssen aber, welche er genau so zu benützen weiss, wie
gewöhnliche Menschen ihre Hände, besorgt Mr. Stade das
Alles (?) in der einfachsten Weise. Er nimmt die Schiefertafel
sofort mit dem linken Fuss in Empfang, löst eventuell die
Knoten auf und schreibt, während die linken Zehen die
Schreibtafel festhalten, mit der rechten Hand ganz kalligraphisch
die Eingebungen seiner amerikanischen Spirits
hin. Gegen ein höheres Honorar zeichnet er auch etwas
auf, wie er es früher im Circus gethan hat. Als einmal
ein skeptischer Geist — es war ein reicher mecklenburgischer
Gutsbesitzer — plötzlich unter den Tisch sehen wollte, um
dem Geheimniss auf die Spur zu kommen, da war Stade
schneller als der dicke Herr, der ihn überraschen wollte.
Mit einer sehr geschickten Fuss- und Handbewegung zerschmetterte
Mr. Stade die Schiefertafel, und dem verdutzten
Mecklenburger flogen die Splitter um die Nase; sonst bekam
er nichts zu sehen, und er bezahlte willig dem Engländer,(?)
der von heftigen Herzkrämpfen befallen zu sein schien, ein
bedeutendes Schmerzengeld.

„Den grössten und wohlfeilsten Erfolg erzielte Stade,
wenn er die Schiefertafel, wie es in der spiritistischen
Schrift heisst, frei durch die Luft fliegen lässt. Die Geschichte
ist lächerlich einfach. Während seine linke Hand
auf dem Tisch liegen bleibt und die rechte am Tischrande
sichtbar ist, wo sie scheinbar die Schiefertafel festhält, hat
das Medium die Tafel mit dem linken Fuss gefasst, und


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