Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 293
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

293

eines Fakirs. Nach den Vorbereitungen, die einige Tage
dauerten, verstopfte sich der Fakir bei der Ankunft von
Runjeet Sing und seines Hofes die Ohren, die Nasenlöcher
und jede andere Oeffnung, durch die Luft eindringen
konnte, den Mund ausgenommen, mit Wachs. Er ward
entkleidet und hierauf in einen Leinewandsack gesteckt;
dann ward die Zunge nach innen herumgedreht, um die
Luftwege zu verstopfen. Der Fakir verfiel schnell in
Lethargie. Der Sack ward geschlossen, mit dem Siegel von
Runjeet versiegelt und hierauf in eine Kiste aus weissem
Holz gelegt, die ebenfalls fest verschlossen und auch versiegelt
wurde. Diese Kiste ward in ein Grab gesenkt; man
warf auf die Fallthür, die dasselbe schloss, Erde, die von
den Anwesenden fest getreten wurde, und säete Gerste
darauf. In der Umgebung wurden Schildwachen aufgestellt.
Zweimal ward innerhalb sechs Monaten der Fakir ausgegraben
und in derselben Lage, in die er hineingelegt war,
und im Zustande vollständiger Unbeweglichkeit gefunden.
Nach zehn Monaten schritt man zur endgültigen Ausgrabung.
Es wurden die Verschlüsse geöffnet und die Siegel erbrochen
; jedes Leben schien aus dem, dem Sacke entnommenen
Fakir entflohen; weder Herz noch Puls hatten
eine Spur von Bewegung. Man brachte die Zunge in ihre
natürliche Lage, was einige Schwierigkeiten machte. Der
Kopf war warm, aber der übrige Körper war kalt und
befand sich in starrem Zustande. Man brachte grosse
Gefasse warmen Wassers, und dieses Wasser ward auf den
Körper des Fakirs gegossen. Nach einigen Minuten machte
er eine Bewegung, öffnete die Augen und war zehn Stunden
nachher wieder vollständig bei sich. Er sagte, dass er
während seiner Lethargie äusserst angenehme Träume
gehabt habe. („Das Neue Blatt" Nr. 40, 1889, S. 040.) —
Vergl. die Kurze Notiz sub c) dieses Heftes.

j) Der Philosoph Th. Achelis bespricht in Nr. 30 der
„Blätter f. liter. Unterhaltung" v. 25. Juli er. Karl du Prefs
jüngst herausgegebene Schrift: „Immanuel Kan£s Vorlesungen
über Psychologie. Mit einer Einleitung: — Kanfs mystische
Weltanschauung." (Leipzig, Günther, 1889.) gr. 8°. 3 M. - ,
worin er erstens als unantastbar anerkennt, „dass die ver-
schiedenaitigsten Systeme aus Kant hervorgewachsen, und
dass in ihm die 'Keime dazu beschlossen sind, wie in einer
biologischen Urform', ferner zugesteht: — „Im übrigen
wollen wir die gelegentlichen mystischen Anwandlungen
Kanfs durchaus nicht bestreiten; aber diese genügen doch
nicht, den strengen Grenzhüter der empirischen, der
Wissenschaft allein zugänglichen Welt zu entthronen, und


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