Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 294
(PDF, 165 MB)
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294 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1890.)

welches Misstrauen er gegen die Zuverlässigkeit und
Unbestechlichkeit der mystischen Erscheinungen ganz
allgemein hegte, das zeigen die warnenden Worte, mit
denen er seine Vorlesungen schliesst: — 'Die Maxime der
,gesunden Vernunft ist diese: alle solche Erfahrungen und
Erscheinungen nicht zu erlauben, sondern zu verwerfen, die
,so beschaffen sind, dass, wenn ich sie annehme, sie den
,Gebrauch meiner Vernunft unmöglich machen, und die
Bedingungen, unter denen ich meine Vernunft allein
gebrauchen kann, aufheben. . . Allgemein führen wir noch
,an, dass es ganz und gar nicht hier unserer Bestimmung
,gemäss ist, uns um die künftige Welt viel zu bekümmern,
,sondern wir müssen den Kreis, zu dem wir hier bestimmt
,sind, vollenden und abwarten, wie es in Ansehung der
,künftigen Welt sein wird.' S, 96.)" — Gegen obige
Kanfsche „Maxime der gesunden Vernunft" erlaubt Ref.
sich die Bemerkung, dass selbige, strict durchgeführt, jede
neue Erfindung unmöglich machen würde, — sie ist nur
der formulirte Ausdruck für alle bisherige, durch die
Vernunft oder Vernehmkraft verständig geordnete Erfahrung.
Die Vernehmkraft (Vernunft) selbst geht aber über diese
Theilerfahrung der Vergangenheit stetig hinaus und hat
eben neue Gründe aufzusuchen, aus welchen neue Erscheinungen
erklärlich werden. Alle Bedingungen, unter
denen wir unsere Vernunft allein gebrauchen können, hat
ja auch Kant noch nicht ermittelt. Und dann widerspricht
obiger Satz den folgenden in Kaufs „Träumen eines
Geistersehers" (Kehrbach''sehe Ausgabe v. 1880 S. 20 u. 21)
enthaltenen Stellen: — „Die menschliche Seele würde daher
schon in dem gegenwärtigen Leben als verknüpft mit
zweien Welten zugleich müssen angesehen werden, von
welchen sie, sofern sie zu persönlicher Einheit mit einem
Körper verbunden ist, die materielle allein klar empfindet,
dagegen als ein Glied der Geisterwelt die reinen Einflüsse
immaterieller Naturen empfangt und ertheilt, so dass, sobald
jene Verbindung aufgehört hat, die Gemeinschaft, darin sie
jederzeit mit geistigen Naturen steht, allein übrig bleibt,
und sich ihrem Bewusstsein zum klaren Anschauen eröffnen
müsste." (S. 20 das.) — Hierin liegt ja die Erklärung,
weshalb die materielle Sinnenempfindung allein niemals
genügen kann, Geistiges zu erfassen, ebensowenig wie die
Gesetze von undurchsichtigen Stoffen des reflectirten
Lichtes die Eigenschaften des durch diaphane Stoffe
driugenden Lichtes zu erklären vermögen. — Der obige
zweite Satz Kaufs leugnet aber die Jenseits- oder Geisterwelt
nicht im mindesten, wie es die Gegner du Prefs thun,


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