Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 295
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen,

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sondern vertröstet nur das unzulängliche Sinnenverständniss
auf die Zeit der Vergeistigung dieser Sinne nach dem Tode.
Gleichen die irdischen Sinne etwa einem groben Netzwerke,
welches nur die gröbsten materiellen Stoffe auffängt, den
Aether und die Atome aber nicht festzuhalten vermag, so
gleichen die geistigen Sinne vor und nach dem Tode
feineren und feinsten Netzen, welche auch diese allerfeinsten
Dinge aufzufangen und zu begreifen im Stande sind. Wir
werden hienieden freilich nur sehr wenig von den geistigen
Dingen gewahr, aber doch etwas, und das in einen gewissen
Zusammenhang zu bringen, ist Sache eines jeden aufmerksamen
Forschers. Sagt doch Kant S. 21 selbst: — „Es
wird mir nachgerade beschwerlich, immer die behutsame
Sprache der Vernunft zu führen," wie er es doch offenbar
in obigen Sätzen auch thut. „Warum sollte mir (und wir
setzen hinzu: auch Herrn Dr. Carl du Prel) nicht auch
erlaubt sein, im akademischen Tone zu reden, der entscheidender
ist?" — fährt er fort. Und nun redet er: —
„Es ist demnach so gut als demonstrirt (bewiesen), oder,
es könnte leichtlich bewiesen werden, wenn man weitläuftig
sein wollte, oder noch besser, es wird künftig, ich weiss
nicht wo oder wann, noch bewiesen werden: dass die
menschliche Seele auch in diesem Leben in einer unauflöslich
verknüpften Gemeinschaft mit allen immateriellen
Naturen der Geisterwelt stehe, dass sie wechselsweise in
diese wirke und von ihnen Eindrücke empfange, deren sie
sich aber als Mensch nicht bewusst ist, so lange Alles wohl
steht-, u. s. w. (S. 21.) — Und gerade an diesem Grundsatz
halten alle wahren Spiritualisten wie Spiritisten unverbrüchlich
fest. Schliesslich sagt Kant: — „Es würde schön sein,
wenn eine dergleichen systematische Verfassung der
Geisterwelt, als wir sie vorstellen, nicht lediglich aus dein
Begriffe von der geistigen Natur überhaupt, der gar zu sehr
hypothetisch ist, sondern aus irgend einer wirklichen und
allgemein zugestandenen Beobachtung könnte geschlossen,
oder auch nur wahrscheinlich vermuthet werden. Daher
wage ich es auf die Nachsicht des Lesers, einen Versuch
von dieser Art hier einzuschalten, der zwar etwas ausser
meinem Wege liegt und auch von der Evidenz weit genug
entfernt ist, gleichwohl aber zu nicht unangenehmen Vermuthungen
Anlass zu geben scheint." — Und hat diesen
Versuch Dr. du Prel nicht auch gemacht? Wer will ihm
das in seiner Weise verwehren? Auf Kant gestützt, werden
du Prel's Gegner (zu ihnen rechnen wir noch Dr. Raphael
von Koeber's Ausfall: — „Kani ein Swedenborgianer" —- in
der „Sphinx" September-Heft Ibbd) keinen wirkliehen Vortheil


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