Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 314
(PDF, 165 MB)
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314 Pysohische Studien. XVII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1890.)

Beginn der Regierung Karts XIII. (6. Juni 1809) in Schweden
durchaus nicht stattgefunden. Freilich wohl war den
Schweden Finnland an Russland in schweren Kämpfen noch
unter seinem kriegerischen Neffen verloren gegangen. Aber
Karts Xllh erstes Werk war der Friedensschluss mit
Russland zu Frederikshamn (17. September 1809), in dem
er auf Finnland verzichtete. Kurz nach seiner Wahl zum
Könige wurde den 12. Juli 1809 bei dem kinderlosen Alter
Karts XIIL der Prinz Christian August von Holstein-Sonderburg
-Augustenburg zum Thronfolger erkoren. Aber dieser
starb plötzlich den 23. Mai 1810, und nun wurde im
Reichsrath wider alles Erwarten nicht des Verstorbenen
Bruder Prinz Christian, sondern auf Vorschlag eines
unbedeutenden Lieutenants, Otto von Mörner, der französische
Marschall Bernadotte, Prinz von Ponte Corvo, erwählt. Dieser
wurde als Thronfolger der Heerführer der Schweden unter
Karl XIIL, welcher 1809 noch kein „Greis" war, wie Mirimee
fälschlich behauptet, sondern erst im 61. Lebensjahre stand.
Aber er führte nicht selbst sein Heer an, sondern überliess
die Führung seinem adoptirten Thronfolger, welcher sowohl
den Freiheitskrieg gegen Napoleon I. in der Völkerschlacht
bei Leipzig (October 1813) und weiterhin ohne grosse
Verluste mit durchkämpfte, als auch im Jahre 1814 das
bisher zu Dänemark gehörige Norwegen durch kluge
militärische wie politische Behandlung fast ohne Blut-
vergiessen mit Schweden zu vereinigen wusste. Die Prophezeiung
des grossen Blutbades in Schweden unter Karl XIIL
und dessen Thronfolger war also nur eine in Folge der
verwickelten Zeit Verhältnisse vermuthete Befürchtung
des Ueberarbeiters und Umdeuters der ursprünglichen
Vision Karts XL, aber keine historische Wirklichkeit.

Und hier gerathen wir auf den Punkt, welcher uns bei
dem üfoser'schen Protokolle besonders beschäftigt hat, wer
wohl der Kieser'sche Ueberarbeiter nicht des noch fehlenden
Originalsprotokolls des Königs, das ja möglicherweise
bei dem Brande des alten Stockholmer Schlosses (1697)
mit zu Grunde gegangen sein kann, wohl aber einer von
den mehreren, mindestens drei verschiedenen ursprünglichen
Nachschriften desselben aus der Erinnerung der nächsten
Vertrauten KarVs XL, nämlich des im Jahre 1810 veröffentlichten
gewesen sein mag. Auch der Schluss des Kieser'schen
Protokolls lautet ja ganz anders als das Merimee zur Verfügung
gestandene. Ersteres schliesst mit dem Berichte
über von Karl XL niedergeschriebene „Vermahnungen,
welche versiegelt liegen, von König zu König erbrochen,
gelesen und versiegelt werden sollen". Wir werden mit der


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