Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 315
(PDF, 165 MB)
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Wittig: Die Vision Kaifs XI. von Schweden. 315

Vermuthung (s. „Psych. Stud." Juni-Heft 1890 S. 262 ff.) nicht
weit fehl gegangen sein, dass diese angeblichen Ver-
mahnungen sich auf die (durch obigen Schlossbrand
gewitzigt) in verschlossenen Kisten auf der Universitätsbibliothek
zu Upsala aufbewahrten, erst in 50 Jahren zu
eröffnenden Nachlasspapiere des ermordeten Gustav III.
beziehen, von deren Inhalt also schon sein Sohn Gustav IV.
Adolph gar keine Kenntniss nehmen konnte, da dieser ja
1809 seines Thrones entsetzt ward und die Kisten erst am
29. März 1842 eröffnet wurden, als G. IV. Adolph schon
(1837) gestorben war. Nach dieser offenbaren Einschiebung
steht alsdann die Formel: — „Und alles dieses ist wahr.
Dies bekräftige ich mit meinem leiblichem Eyde, so wahr
mir Gott helfen soll." — Darunter stehen die 4 Zeugenunterschriften
der beiden Brüder Bjelke, von A. Oxenstjerna
und Peter Gransien. — Der Schluss des MMmföschen
Königsprotokolls lautet aber ganz anders: — „Wenn das,
was ich hier erzählt habe, nicht die genaueste Wahrheit
ist, entsage ich jeder Hoffnung auf ein besseres Leben u. s. w."
(s. „Psych. Stud." Februar-Heft 1889 S. 66.) — Jedenfalls
ist die Kieser'sche Formel die kürzere und wahrscheinlich
die der echten näherstehende. Die Vertrauten des Königs
im JÜ/mWe'schen Protokoll sind ebenfalls ganz andere als
die unter dem Kieser'schm Protokoll unterschriebenen. Das
erstere nennt einen den übrigen Protokollen unbekannten
Kammerherren Grafen Brahe und den Arzt Baumgarten,
einen Freigeist. Zur Zeit KarH XL gab es wohl noch keine
solche, erst Mitte und Ende des 17. Jahrhunderts mit
Thomas Höbbes in Paris und London auftauchende Freigeisterei
, die ihre Wirkung doch erst nach der Mitte des
18. Jahrhunderts äussern konnte. — Die englische
Version hat ebenfalls, wie Kieser schon hervorhebt, etwas
veränderte Zeugenunterschriften. Da uns aber das
Merimee*'sehe Protokoll nur in einem Auszug, das
englische gar nicht (originaliter im Druck) vorliegt,
so können wir nur nach Kieser muthmaassen, dass die
englische Version dem Kieser'&chen Protokolle dem wesentlichen
Inhalte nach näher steht als dem Mdrimee'schen,
folglich auch von ihrem Uebersetzer für die ursprünglichere
Fassung gehalten worden ist. —

Nun nennt der Kieser'sche Bericht als Einsender des
abschriftlichen königlichen Visionsprotokolls — „einen
Deutschen, der im Sommer 1810 in Schweden gereist
sei und sich mit der Chiffer 6H. von PV unterzeichnet und
in einem 'Briefe über Gipsholm', datirt 'Stockholm, den
16. Juni 1810', das nachfolgende Aktenstück für das

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