Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 321
(PDF, 165 MB)
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Capeila: Spiritualismus und Natur kräfte.

32J

zuerst Herrn Wiesendanger, er versuche Entschuldigungen
für entlarvte Medien. Dem ist aber nicht so.

Es scheint nur selbstverständlich, dass es Geistern,
deren Element die ätherische Welt sein muss, ohne besondere
Routine schwer fällt, gewöhnliche wägbare terrestrische
Materie in Bewegung zu setzen. Ist die Routine jedoch
vorhanden, dann sollen ja übermenschliche Kraftproductionen
nicht zu den Seltenheiten gehören.

Solche Selbstverständlichkeit wird, abgesehen von
logischen Schlussfolgerungen, von denen die vornehmste
gleich die Thatsache ist, dass dem Fisch im Wasser am
wohlsten sein muss, beleuchtet durch das unwillkürliche,
instinctivartige Bestreben derjenigen Neulinge, die ihre
etwaigen mediumistischen Veranlagungen ausprobiren
möchten und dabei eben arglos den erwarteten Geisterkräften
die Wege zu bahnen suchen, weil sie bescheiden
nur schwache Kräfte voraussetzen. So z. B. hält Jemand,
der erfahren möchte, ob er zum Schreibmedium tauge, den
Bleistift und die ganze Hand auf der Nagelspitze des
kleinen Fingers so in der Schwebe über die Papierfläche,
dass es fast nur eines Hauches bedarf, um Bewegung zu
zu erzielen. Es fällt Niemandem ein, die Hand mit Stift
markig fest auf das Papier zu legen. Wer möchte nun
den so Studirenden und Probirenden des Betruges beschuldigen
? Oder ist ein Schwimmer deshalb ein Schuft,
weil er Schwimmblasen oder einen Korkring benutzt ? Oder
ein Mann, der sich Flügel anlegen will, um zu fliegen,
wenn er einen kleinen Ballon mit leichten Gasen mitnimmt?

Nun denke man sich ein Medium, das alle Phasen der
Enttäuschungen durchgemacht, und welches erkannt hat,
dass der Verkehr mit Geistern äusserst subtiler Art ist;
dass es Unsinn wäre, daran zu denken, als Geisterbeschwörer
auftreten zu wollen; dass man zufrieden sein muss, wenn
nach langem vergeblichen Warten und Experimentiren
überhaupt ein Test kommt. Solches Medium weiss, dass
z. B. ein Tisch, nachdem es ihn selbst in Schwebe gesetzt
hat durch Ueberkippen auf ein oder zwei Beine, für
gewöhnlich von Geistern in balancirender Bewegung erhalten
wird. Es genirt sich also nicht, bei jeder Seance dem
Tische immer wieder solchen ersten Anstoss zu geben;
wäre das Verbrechen? Gewiss nicht! Vorausgesetzt, dass
das Medium einmal wirklich von Geistern beeinflusst wurde,
würde da nicht Jeder gern tausend nachhelfende Versuche
entschuldigen, wenn sie gemacht werden, um eine Wiederholung
des Wahren zu veranlassen?

Nur in diesem Sinne hat Herr R. JV. seiner Zeit eine


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