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Kurze Notizen.
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6) Rein spiritistisch ist das Werk des pensionirten Professors
Lucian Pusch: „Katechismus des reinen Spiritualismus
" (Leipzig, 0. Mutze, 1890), 249 S. Es ist iu
461 §§ abgefasst, ohne Kapiteleintheilung und in eigener
Rechtschreibung. Im § 355 erörtert er die persönlichen
Motive seines opferwilligen Wirkens und eifervollen Strebens.
7) Ladet Frau Baronin Adelma Vay auf Gonobitz in Steiermark
zur Subscription auf ibr unter der Presse befindliches
Buch: „Die Sphären zwischen der Erde und der
Sonne von Augustus" (Selbstverlag, im Mai 1880, der
Reinertrag ist armen Kindern gewidmet) freundlichst ein
und verspricht in 35 Kapiteln ausser ihrer spiritistischen
Lehre über Gott und Geister den Nachweis von 7 atmosphärischen
Geisterringen in je 7 Sphären. 8) Erschien
bei Oswald Mutze in Leipzig eine Anleitung zum Magneti-
siren: — „Die magnetische oder sogenannte Huth'-
sche Heilmethode." Durchgesehen vom Magnetiseur
Carl Hansen. Mit Bewilligung des Herausgebers und dänischen
Verlegers in's Deutsche übersetzt von G. ff. Mit
o Abbildungen. Es ist Herrn Hanseris erklärte Ueber-
zeugung, „dass fast Jeder das Magnetisiren erlernen kann,
und dass fortgesetzte Uebung die Fähigkeit darin steigert.
Selbstverständlich können nicht Alle gleich tüchtig darin
werden," — eine Lehre, welche auch in Dr. Fahnestockh
im selben Verlage schon 1884 erschienenen Schrift: —
.,Statuvolence" — ihren entsprechenden Ausdruck gefunden
hat.
d) In dem Roman: — „Wegmüde. Von Arpad Imre"
(s. Iii. Forts, in „WestermamH Illustrirte deutsche
Monats-Hefte", Januar 1890, S. 524) lesen wir, dass ein
schwerkranker sterbender Graf seine einzige Tochter Senkt
liegen ihren Wunsch, da sie einen Anderen liebt, mit
Geza, dem Sohne eines Freundes, dem er sich aus seinem
früheren Leben her noch tief verpflichtet fühlt, zu vermählen
trachtet. „Mit steigender Unruhe, als gälte es,
nicht Zeit zu verlieren, zog er die Tochter an sich, indem
sein Blick in qualvoller Ungewissheit von Geza zu ihr
streifte. Er wollte sprechen, ein Hustenanfall nahm ihm
die Luft; er fasste Geza's Hand und hauchte abgebrochen:
'Senla, er liebt dich, er ist so gut, so brav, ich weiss
dich geborgen bei ihm, ich will euch vereint sehen, ehe ich
sterbe'. — Seine Augen leuchteten vor innerer Erregung,
kalter Schweiss bedeckte sein Gesicht, dessen Schatten
dunkler wurden und die Augenhöhlen tiefer. — 'Es ist
•nein letzter Wunsch', — stöhnte er matt, sein Ausdruck
.rurde starr, er sank völlig erschöpft in die Kissen zurück.
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