Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 356
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0364
356 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1890).

Analogien mit spiritistischen "Phänomenen aufweist und —
wie wenig andere — einen von der psychischen Fernwirkung
Lebender abhängigen Spukvorgang — ähnlich wie bei Joller
— nachweist. Glanvil erzählt also theilweise als Augenzeuge:

„Mr. Mompesson von Tedworth in der Grafschaft Wilts
(vielleicht Wiltshire?) ritt zu Mitte März 1661 nach der
ihm gehörigen Stadt Ludgarshal und hörte daselbst
Trommelschall, nach dessen Ursache er den Orts vorstand
befragte. Dieser entgegnete, dass die Einwohnerschaft seit
einigen Tagen von einem bettelnden Tambour*) belästigt
würde, welcher vom Constabler Geld erpressen wolle und
einen offenbar gefälschten Pass vorzeige. Mompesson Hess
den Trommler verhaften und fragte ihn, wer ihm die Er-
laubniss gegeben habe, seine Unterthanen mit Betteln und
Trommeln zu belästigen? Derselbe entgegnete trotzig, dass
er dazu ein Kecht habe, und zeigte einen von Sir William
Crauly und dem Colonel Ayliff zu Gretenham unterzeichneten
Erlaubniszschein**) vor, welchen Mompesson^ der die Handschrift
der beiden Herren kannte, sofort als gefälscht
erkannte. Er liess deshalb dem Vagabunden die Trommel
abnehmen und befahl, denselben behufs seiner Abstrafung
vor den Friedensrichter zu führen.

Darauf gestand der Strolch den Betrug und bat, dass
man ihm seine Trommel wiedergeben möchte, worauf
Mompesson entgegnete, dass er sie wieder erhallen würde,
wenn ihm Colonel Ayliff die gemachten Angaben über seine
Dienstzeit in dessen Regiment bestätige. Unterdessen bleibe
die Trommel in obrigkeitlicher Verwahrung und der Tambour
in Haft. So geschah es auch, und der Bürgermeister von
Ludgarshal sandte gegen die Mitte des folgenden Aprils
die Trommel an Mompesson nach Tedworth, nachdem er den
Vagabunden hatte laufen lassen.

Mompesson war nach London gereist und erfuhr von
seiner Gemahlin nach seiner Heimkehr, dass dieselbe Nachts
durch gewaltigen Lärm erschreckt worden sei und geglaubt
habe, dass Diebe einbrechen wollten. Kaum war Mompesson
etwa drei Tage zu Hause, als Nachts ein eben solcher Lärm
losbrach, wie er das Hausgesinde belästigt hatte. Zunächst
geschah ein starkes Klopfen an die Thüren und Aussen«
wände des Hauses, worauf Mompesson aufstand und mit einem
Paar geladener Pistolen das Haus umschritt, ohne einen

*) Es ist also ein brotloser Miethsoldat gemeint, wie sie ja früher
in Schaaren bettelnd und raubend umherzogen. — &

**) Ausgediente Soldaten und andere Personen erhielten auf Verlangen
und gegen eine Abgabe eine Concession als „Bettler des
Königs" und waren an einer besonderen Kleidung erkennbar. —• K.


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