Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 365
(PDF, 165 MB)
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Schupp: Selbsterlebtes im Gebiete des Spiritismus. 365

füllung, zuerst an meinem vierjährigen Sohn Hugo, den im
Jahre 1855 die Cholera hinraffte; dann an Roder ich, welcher
im Jahre 18G0 als Kadett zum Infanterie-Regimente Parma
eintrat; endlich im Jahre 1868 an Alfred, indem derselbe
damals zum Oberlieutenant-Auditor ernannt wurde.

Da beide Letzteren zur Zeit jenes Ausspruches noch
Kinder waren, so lässt sich nicht wohl annehmen, dass
derselbe, nach so vielen Jahren, auf ihre Standeswahl einen
Einfluss genommen haben sollte. Beide wählten ihren Stand,
wie mir als ihrem Vater wohl bekannt ist, aus Vorliebe für
denselben, und äusserten diese schon mehrere Jahre
vordem. --

Am 4. Januar 1854 wurde geschrieben: —

„Nicht die leeren Gebete sind Gott wohlgefällig; manchmal
ein andächtiger Blick, ein flüchtiger Gedanke ist dem
„Schöpfer wohlgefälliger, als stundenlanges Beten; ein langes
„Beten, oft um ein Etwas, das nicht gewährt werden kann,
„ermüdet und ist sogar Frevel." —

„Jetzt werden wir Euch nicht bloss schreiben, sondern
„auch Laute werdet Ihr vernehmen; doch müsst Ihr das
„durch ein tugendhaftes Leben verdienen,"--

„Nicht nur das Jenseits ist schön; auch hier kann
„man sich selbst freudig das Leben gestalten. Das Uebel
„des Lebens aber muss man geduldig tragen, denn es kommt
„von Gott." — „Wer standhaft duldet, hat selbst im Augenblicke
seines Scheidens ein beruhigendes Gefühl; ein Mensch,
„der sein Glück in Trümmern schaut, ist von Gott geliebt
„und fühlt in seinem Schmerz am höchsten den Adel seiner
„Seele." — „Gottes Grösse fühlt und beurtheilt ein von
„seinen Schmerzen halb vernichteter Mensch am Besten,
„und Gott schickt Leiden, um die Seelen seiner Geschöpfe
„zu verschönern/' — „Gelangt Ihr einmal zu dem Bewusst-
„sein, dass Gott Euch auf allen Euren Wegen geleitet, so
„werdet Ihr selbst in Euren trübsten Stunden Muth fassen." —

Auf die Frage, wer der Mittheilende sei, lautete die
Antwort: —

„Engel denkenden Geistes, einst ein Erdling, jetzt
Engel."—„Ich bin glücklich, weil ich einst dulden mubste;
„am 9. Juni 1830 trug man meinen Leichnam in sein Asyl." —

Nach längerer Pause wurde weiter geschrieben: —

„Es ist schon eine Störung" — [aus dem Erdgeschoss
desselben Hauses ertönte Musiki.

Als diese aufgehört hatte, folgte die weitere Mittheilung,
wobei sich das Tischchen zu meinen anwesenden zwei
Knaben umwendete: —

„Ihr Kinder seid viel Schuld, dass wir selten in Euren


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