Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 367
(PDF, 165 MB)
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Schupp: Selbsterlebtes im Gebiete des Spiritismus.

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„greifen es nicht, und werden sich später beschämt fühlen*'
— [dass sie den Spiritismus missachteten!] —

„Zeigt mir ein Buch!"

Frage: — Welches Buch?

„Das Buch der Bücher." —

Hierauf brachten wir das Neue Testament, und das
Tischchen schob sich unter unseren Händen unmittelbar vor
die aufgelegte Bibel, öffnete sie mit einem Füsschen, warf
rasch die Blätter, eines nach dem anderen, herum, bis es
auf die nachfolgende Stelle in dem Briefe Pauli an die
Korinther I, 2 wies: — „Denn ich hielt nicht dafür,
dass ich etwas wüsste unter Euch, ohne Jesum Christum
den Gekreuzigten." — Dann wandte sich das Tischchen zu
mir mit der Frage: — „Was denkst Du von diesem Spruche?"

Ich und beide Medien besprachen uns über den Sinn
der obigen Bibelstelle und erklärten uns damit insofern einverstanden
, als damit sinnbildlich gesagt werden sollte, dass
der letzte Grund alles philosophischen Wissens der Glaube
sei, und in diesem Sinne bekannten wir uns als Gläubige,
indem wir an Gott, Geist und ewige Fortdauer glauben,
ferner der christlichen Ethik, insbesondere dem christlichen
Humanitätsprincipe huldigen. Hierauf wurde geantwortet: —

„Man glaubt, zu glauben —"

„Ich bin ein Halm, spricht David" —

„Jedes Banner, wenn nur bunt und scheckig, gehört
uns — urtheile aufrichtig." —

„Wohin mit solchem [Eurem] Glaubensäffen, wenn es
nicht Fleisch und Blut wird?"

„Bieder sein — bieder ist noch immer Heide" [sein). —

„Bieder ist [nach der Meinung der Geldleute], wer keine
Schulden macht und die Zinsen verhundertfacht" —

„Was hältst Du für Sünde?-

Wir antworteten, dass Ungehorsam gegen die Stimme
des Gewissens Sünde sei.

„Gewissen pflegt oft Fata Morgaua zu sein." —

„Ist es nicht Sünde, dass Du zwei llöcke hast?" —
„Lese im Johannes" —

Ich äusserte, dass eine so weite Ausdehnung des Begriffes
christlicher Nächstenliebe, wie sie in obiger Frage
angedeutet ist und das Evangelium allerdings zu verlangen
scheint, für die socialen Verhältnisse der Gegenwart im
Allgemeinen nicht passe und in keinem Falle auf denjenigen
Anwendiung finden könnte, welcher näher liegende Pflichten,
z. B. die Pflicht der Erhaltung einer Familie, der standes-
gemässen Erziehung seiner Kinder u. dergl, zu erfüllen habe.

„Flitter nöthiger als Liebe?" — „Freilich [ist'ßj kom-


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