Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 368
(PDF, 165 MB)
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268 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1890.)

moder, Christentum Chimäre zu nennen" — fum sich seinen
Geboten zu entziehen]; „darum" — [ist Euer Glaube] nur
Glaubensäffen." —

Anmerkung. — Man sieht aus dieser Verhandlung, dass
sich unsere Auslegung des Gebotes christlicher Nächstenliebe
mit jener des unbekannten Kritikers nicht ausgleichen
liess, dass Letzterer vielmehr überzeugt zu sein scheint, uns
überführt zu haben, dass wir das Wort „christliche Nächstenliebe
", „christliche Moral", nur im Munde führen. — Die
in unserer Discussion beharrlich hervorgetretene Divergenz
der Anschauung zwischen dem Medium und dem „Corre-
spondenten" dürfte ein weiterer Beleg dafür sein, dass,
abgesehen von absichtlicher Täuschung, die spiritistisch
mitgetheilten Gedanken nicht Producte des Mediums oder
Fragestellers, sondern eines Dritten seien.--

Mein vierjähriges Söhnchen Hugo, welches, wie ich oben
erwähnte, an der Cholera starb, bat, schon sterbend, seine
ihn in den Armen haltende trostlose Mutter wiederholt um
etwas, das zu verstehen, sie sich umsonst bemühte, denn
die Sprache des Kindes war nur noch ein unverständliches
Lallen.

Noch viele Monate nach seinem Tode fühlte sich meine
Gattin durch den Gedanken beunruhigt, wonach denn das
sterbende Kind verlangt haben mochte? — Ich beschioss,
diesen Gegenstand im spiritistischen Wege aufzuhellen, und
schrieb eines Tages, ohne dass irgend Jemand davon
wusste, folgende zwei Fragen nieder: —

1) Kannst Du sagen, mein Kind, [es hatte sich nämlich
mein Hugo bei mehreren vorausgegangenen spiritistischen
Versuchen als anwesend gemeldet] — warum oft zarte
Kinder eines schmerzhaften Todes sterben, da doch die
Schrift sagt, der Tod sei der Sünde Sold? —

2) Was verlangtest Du, sterbend, wiederholt von Deiner
Mutter? —

Den mit diesen Fragen beschriebenen Zettel legte ich
bei dem nächsten in meiner Familie gemachten spiritistischen
Versuche dem Medium zur Beantwortung vor, wobei ich
jedoch den Zettel mit beiden Händen deckte und sicher
war, dass die Fragen nicht gelesen werden konnten.

Die Antwort war folgende: —

Zur ersten Frage: — „Ich bin bisher in der Schrift
nicht so bewandert, dass ich diese Frage genügend beantworten
könnte," —

Zur zweiten Frage: — „Brot wollte ich [von der
Mutter] haben, denn ich hatte Hunger. — Uebrigens starb
ch schmerzlos." — [Ich hatte das Gegentheil gefürchtet.]


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