Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 369
(PDF, 165 MB)
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Schupp: Selbsterlebtes im Gebiete des Spiritismus. 369

Nun erinnerte sich meine Gattin, dass Hugo gleich im
Beginne des Choleraanfalles Brot verlangte und über
Hunger klagte; es war jedoch keine Zeit mehr, bei dem
rapiden Fortschreiten der schrecklichen Krankheit den
Wunsch des armen Kindes zu erfüllen, auf welchen es,
schon sterbend, immer wieder zurückkam!--

Am 15. Februar 1854 war ich mit meinen Angehörigen
in dem Hause des 87 jährigen pensionirten Kreishauptmannes
von L—n, eines ehrwürdigen und frommen Herrn, Zeuge
einer durch keine Medien vermittelten, hochfeierlichen
Kundgebung, welche, vorausgesetzt, dass sie nicht etwa eine
Mystificirung war, selbst für hartnäckige Antagonisten des
Spiritismus vorzugsweise überzeugend sein konnte.

Ich verzichte jedoch darauf, über den Hergang zu
berichten, weil sich wirklich gegen die Echtheit der
Manifestation wichtige Bedenken persönlicher und örtlicher
Natur ergeben haben, die ich zu beseitigen nicht vermag,
weil mir, da die Scene in einem fremden Hause vorging,
die sorgfältige Kontrole des Vorganges nicht möglich war.

Gleichwohl kann ich hier zwei unzweifelhaft spiritistische
Korrespondenzen, die sich auf obigen Vorfall beziehen, nicht
unerwähnt lassen.

Noch an demselben Abend, als die erwähnte Kundgebung
bei L—n stattfand, wurde in der Familie des
Kreisarztes K—, in welcher mit dem „Geisterschreiben"
fast täglich Versuche gemacht wurden, wobei die fast
70jährige Schwiegermutter des Kreisarztes das Medium
war, — unter Anderem geschrieben: — „Heute überzeugt
sich Alexander" — [nämlich ich]. Der Schwager des Kreisarztes
theilte mir diesen [Jmstand ein paar Tage später
mit. —

Dass die Angehörigen desselben von dem, was bei
Kreishauptmann L—n sich ereignet hatte, zur selben Zeit
noch keine Kenntniss haben konnten, da sie ja keine
näheren Bekannten des Letzteren waren, auch nicht im
Voraus von dem, was geschehen sollte, unterrichtet wurden,
scheint mir unzweifelhaft. Aber auch davon abgesehen,
wird Niemand, der die alte Schwiegermutter des Kreisarztes,
ihre Ehrenhaftigkeit und Frömmigkeit kannte, zugeben
können, dass sie sich bei einer Ehrfurcht gebietenden
Beschäftigung, wie das „Geisterschreiben", einen Scherz
erlaubt hätte.

Zu welchem Zwecke hätte sie es auch thun sollen?
Ich war früher kaum ein paar Mal beim Kreisphysikus auf
Besuch gewesen; was konnte diese Familie für ein Interesse
an mir nehmen? Ich zweifle sogar, dass sie meinen Vor-


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