Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 374
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0382
374 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1890.)

Körper nun klüger durch ihn geworden, als wir vorher
waren? Warum wendet er sich denn gegen du Prel, da
er doch nicht mehr und nichts Besseres von Seele und
Jenseits weiss als dieser? Warum nun gar gegen Herzen,
welcher doch auf dem von ihm zuletzt selbst vertretenen
exacten Standpunkte der atomistischen Hypothese steht?
Ist das nicht blosser Widerspruchsgeist gegen zwei unwillkommene
Denkrichtungen, welche durch ihre neu geordneten
Thatsachen zur Prüfung der alten monistischen und
dualistischen Hypothesen herausfordern? Wir bleiben auf
seine verheissenen weiteren Ausführungen über Psycho-
metrie oder Seelenmessung gespannt und erwarten
da du Prel und Herzen etwas schärfer berichtigt als bisher.

Der Artikel „Psychometrie" von Carl Jentsch ist in
„Grenzboten" Nr. 37 vom 12. September 1889 erschienen,
beginnt aber sogleich mit Eingeständniss eines früheren
Irrthums, dass nämlich die Nervenmasse kein Explosionsstoff
sei. „Nachträglich sehe ich jedoch aus Wundt's 'Physiologischer
Psychologie' (3. Aufl. 1887, Bd. 1), dass und wie
die chemische Zusammensetzung in der Nervenmasse einen
Vorrath von Arbeit aufhäuft, der sie zu bedeutenden
Leistungen befähigt. [Er sagt uns nur leider nicht, zu was
für welchen ?! — R e f er. Gr. C. W] Während aber bei den
Reflexbewegungen, d. h. bei denen, die ohne Termittelung
des Bewusstseins unmittelbar durch einen äusseren Reiz
hervorgerufen werden, der Empfindungsnerv selbst es ist,
der im motorischen Nerven die zur Bewegung des Muskels
erforderliche ruhende Arbeit auslöst, tritt bei den willkürlichen
Bewegungen die auch nach Wundt unkörperliche
Seelenkraft auslösend dazwischen. Demnach ist meine
Annahme falsch, dass die in der materiellen Welt vorhandene
Kraft oder Arbeitsgrösse durch die neu eintretenden
Seelen einen Zuwachs erfahre. Die Einwirkung der
letzteren beschränkt sich darauf, dass sie schon vorhandene,
aber ruhende (latente) Arbeit auslösen und den (bereits)
wirkenden Kräften Maass und Richtung vorschreiben. Wir
haben uns demnach die Einwirkung des Geistes auf die
Gehirnthätigkeit ähnlich zu denken wie die der bauenden
und stauenden Menschenhand auf einen Plusslauf. Die
Wasserkraft wird dabei nicht vergrössert, sondern nur
gezwungen, diejenige Menge von Arbeit hier und jetzt zu
leisten, die sich ohne Wehr auf eine längere Strecke, ohne
Sammelbecken auf eine längere Zeit vertheilt hätte. Die
Abnutzung des Gehirns, die ich als Fortsetzung der durch
Reizung eines Empfindungsnerven in Bewegung gesetzten
Kette von Leistungen bezeichnet hatte, stellt nur den


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0382