Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 379
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0387
Prof. Kym? Die menschliche Seele.

379

staunenswerther Geschicklichkeit an seinen unglückseligen
Hunden ausgeführt hat. Die Wahrheit, um deren Peststellung
es uns hier zu thun ist, wird auch durch diese
Messungen nicht gefährdet, und wenn dieser Aufwand von
Geist keinen andern Zweck verfolgte, als den Geist nun
endlich einmal für immer umzubringen, dann thut es uns
nicht weniger leid um den vergebens aufgewandten Geist,
wie um die erfolglos gemarterten Opfer der wissenschaftlichen
Hundeschinderei. Auch dieser neuen 'wüthenden
Jagd' gilt das Wojjt Schillers: —

'Alles will jetzt den Menschen von innen, von aussen ergründen;

Wahrheit, wo rettest du dich hin vor der wüthenden Jagd?
Dich zu fangen, ziehen sie aus mit Netzen und Stangen;

Aber mit Geistestritt schreitest du mitten hindurch."' —

Für diese unwillkürliche Anerkennung wahren Spiritualismus
, fühlen wir uns Herrn Jentsch dankbarst verpflichtet.

IH. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Die menschliche Seele,

Unter diesem Titel hat Herr Prof. Kym im Eathhause
zu Zürich einen Vortrag gehalten, über welchen die „Neue
Zürcher Zeitung" folgendes Referat bringt: —

Die Seele ist nicht sinnlich wahrnehmbar und doch ein
reales Wesen, da sie das Subject unseres Denkens, JPühlens
und Wollens ist. Es fragt sich, wie ihr Fürsichsein, ihre
selbstständige Realität bewiesen werden kann. Die Seele
kann bestimmt werden als eine selbstbewegende Kraft, die
ihren eigenen Körper aus den physikalisch-chemischen
Prozessen aufbaut. Als solche muss sie eine punctuelle
Einheit sein, die sich selbst erfasst. Sie ist eine ursprüngliche
Energie und Kraftbethätigung, nicht blos eine Anlage
dazu. Sie ist dies schon auf der untersten Stufe der
Existenz, wo sie als gestaltende Kraft wirkt, aber auch
auf der obersten, wo sie als selbstthätiges Denken und
Wollen erscheint, als Subject-Object, das in der ganzen
Natur nicht vorkommt. Die Seele ist nicht eine blosse
Verwirklichung dessen, was im Leibe angelegt ist, nicht
eine blosse Eigenschaft oder Aeusserung des Leibes,
sondern eine selbstständige Realität.

25*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0387