Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 387
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

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Einen, der sich schämte, es einzugestehen, weil er sich
lächerlich zu machen fürchtete; denn es war ihm so oft
gesagt worden, es sei Einbildung, bis er es selbst glaubte.
Er sagte, früher hätte er geglaubt, er fühlte es, aber jetzt
nicht mehr. Selbst Aerzte erklären mir, dass alle Krüppel
sich einbilden, ihre verlorenen Gliedmaassen noch zu fühlen,
nachdem Sie dieselben verloren; ich glaube, die Einbildung
ist hier mehr auf Seiten der Aerzte zu suchen. Trotzdem
wir uns im Zeitalter der Electricität und Mikroben befinden,
wollen die Herren doch nicht zugeben, dass Sachen existiren
können, welche nicht von ihren unfehlbaren Autoritäten
beglaubigt sind.*) Das Resultat meiner Erfahrungen ist,
dass, indem die Seele den Körper entwickelt, dieselbe zu
gleicher Zeit einen geistigen Körper von feinerer Materie
erzeugt, welcher fortdauert, nachdem die grobe Materie
ihren Zweck erfüllt hat; in diesem zweiten Körper von feinerer,
für das leibliche Auge unsichtbarer Materie lebt die Seele
zu ihrer höheren Ausbildung fort; diesen geistigen Körper
nannte man bis jetzt 'Nervenfluiduin', ' thierischen
Magnetismus* u. s. w. Denn Sie wissen: — 'da, wo die
Begriffe fehlen, stellt oft ein Wort zur rechten Zeit sich
ein/ Seele und Geist sind zwei verschiedene Factoren,
gerade wie der Telegraphist und die Electricität; der eine
denkt, die zweite strömt nach der gewünschten Stelle und
verursacht die beabsichtigte Bewegung, ohne selbst zu denken.
Ich wünschte, dass die Spiritualisten der ganzen Welt meine
Beobachtungen fortsetzten, um festzustellen, ,dass, nachdem
ein Theil Körpers abgetrennt ist, der geistige Theil desselben
noch fortexistirt und nicht vom übrigen Körper getrennt
werden kann, so dass, wenn der ganze Körper vernichtet
wird, derselbe trotzdem mit allen seinen Gefühlen und
Gehirnfunctionen weiter existirt. Wenn ein Dutzend
beschworene Aussagen von womöglich „Nicht-Spiritualisten"
erlangt werden könnten und dieselben irgend einem Gericht
oder einer Universität vorgelegt würden, so dass die Behörden
es anerkennen müssen, so würden vielleicht sofort
alle Verfolgungen der Medien aufhören, und es wäre eine
wissenschaftliche Basis geschaffen, vermöge dessen alle
spiritualistischen Phänomene erklärt werden könnten. Pater
Hyacinth sagt ja, dass die Religion der Zukunft nicht auf
Glauben, sondern auf die Wissenschaft gegründet sein wird,

*) Die Physiologen erklären die Empfindung eines abgetrennten
Körpergliedes aus dem Innenpol des Centrainervensystema, welcher
seine innere Thätigkeit nach Aussen projicire. — Der Sekr. d. Red.


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