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408 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1890.)

sollten. Es öffneten sich die Flügelthüren, und der Zug
begann. General Le Tout war der erste. Dann folgten
Franzosen, Preussen, Russen, Oesterreicher,*) alle in der
Art verwundet und an solchen Wunden gestorben, wie
späterhin in Wahrheit sich erwies, dass in jenen Tagen
geschehen war, und auch in der Ordnung, wie ich die Unfälle
meinen Freunden und Bekannten in Erfahrung brachte.
Der Letzte, ein im preussischen Civildienst Befindlicher,
mit sieben Wunden bedeckt, der den Zug schloss, lebt noch.
Ein dumpfes Schweigen begleitete den Trauerzug. Aus
diesem Schreckenstraume erweckte mich eine Trompetenattaque
. Ich sprang aus dem Bette, dem Fenster zu. Ein
Postillon schien dem Hofthore zuzureiten, an demselben
umzukehren, und so verschwand er. Es schlug 3 Uhr, der
Tag graute soeben; ich bekam in Folge der Erregung Fieber
und war mehrere Tage krank."**) —

Selbsterlebtes im Gebiete des Spiritismus.

Aus dem Nachlasse

von Alexander Schupp.

III.

(Fortsetzung vou Seite 372.)

Ich komme nun zu einem Geständniss, das mich
beschämt, aber mir nicht erspart werden konnte, falls ich
meinem Vorsatz, in diesen Blättern die volle Wahrheit zu
sagen, getreu bleiben wollte; — ich muss sonach bekennen,
dass mein Lebenswandel in Bezug auf das 6. Gebot
keineswegs tadelfrei war, und dass mir, besonders in jüngeren
Jahren, diesfalls viele Verirrungen zur Last gelegt werden
durften.

Dieselben blieben selbstverständlich, so viel es von mir
abhing, in tiefes Geheimniss gehüllt, — dies war ich nicht
nur mir, sondern insbesondere meiner Familie schuldig.
Am allerwenigsten aber waren die Medien, welche in den
Jahren 1853—1856 in meinem Hause das „Geisterschreiben"
vermittelten, in der Lage, von den Geheimnissen der angedeuteten
Art etwas zu erfahren.

*) Weder bei Fleurus noch bei Waterloo fochten Russen und
Oesterreicher. — G &

**) Kerner's „Magikon". Bd. IL S. 321.