Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 412
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0420
412 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1890.)

dringen könne, sodann aber das Kommende in grösster
Stille und mit Geduld zu erwarten.

Wir vollzogen diesen Auftrag. Die ungefähr aus neun
erwachsenen Personen bestehende Gesellschaft war in zwei
getrennten Gruppen aufgestellt; die eine Gruppe in der
Nähe des Fensters und des schweren Speisetisches, die
andere im Hintergrunde des Zimmers. Ich stand zwischen
beiden Gruppen in der Mitte, hart an dem mit vielen
Porzellan- und Glassachen besetzten Toilettentische
meiner Frau.

Um einer Mystifikation, welcher die uns umgebende,
dichte Finsterniss leicht Vorschub leisten konnte, zu begegnen
, lauschte ich mit gespannter Aufmerksamkeit, ob
sich nicht etwa eine bedenkliche Bewegung oder gar Annäherung
von Seiten eines der Anwesenden, oder sonst ein
verdächtiges Geräusch vernehmen lasse. Allein es herrschte
ununterbrochen lautlose Stille — und bange Erwartung.

Plötzlich wurde ein deutliches Erzittern und Rücken
des schweren Speisetisches, gleichzeitig mit dem Schreckensruf
der beiden Fräulein, die sich bisher an denselben leicht
gelehnt hatten und nun vom Tische entsetzt wegsprangen,
vernommen. Ich liess sogleich Licht bringen, und wir
bemerkten, dass auch der erwähnte Toilettentisch seine
Aufstellung geändert hatte, denn er war bisher an die
Wand gestellt gewesen, stand aber jetzt, ohne dass man
das geringste Geräusch eines Rückens desselben gehört
hatte, mit dem einen Ende eine Elle weit von der
Wand entfernt.

Dass dies durch keines Anwesenden Hand geschehen
war, dessen war ich sicher, denn ich hatte vor dem Tische
meinen Posten gewählt und streckte in der Finsterniss
meine Arme aus, um mich zu überzeugen, ob sich nicht
etwa Jemand dem Tische näherte.

Auch überzeugte von der Unmöglichkeit, den Tisch
geräuschlos von der Wand zu rücken, ein eigens angestellter
diesfälliger Versuch, bei welchem sich ergab, dass bei dem
leisesten Rücken des Tisches alle darauf befindlichen Porzellan
- und Glassachen klangen und klirrten.---

Ich hatte in dem „Journal du Magnetisme", herausgegeben
in Paris von dem bekannten Magnetiseur Baron
du Potet, unter Anderem gelesen, dass in Tischen, welche
durch die darauf ruhenden, aneinander geschlossenen Hände
der Medien magnetisirt worden waren, auf gestellte Fragen
durch Klopfen im Tische Antwort ertheilt wurde. Ich
beschloss, in meinem Hause in dieser Richtung ebenfalls
einen Versuch zu machen. Eines Abends, als gerade eine


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0420