Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 417
(PDF, 165 MB)
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Wittig: Professor Preyer im Kampfe gegen die Lebenskraft. 417

Atome und Kräfte mit denen des Chemikers völlig widerspruchsfrei
zusammengehen, sondern auch, dass Mensch,
Thier und Pflanze und das Fundament alles Lebendigen,
das Protoplasma, welches, wie jene, allemal nur in dieselbe
Materie auseinanderfällt, wenn es todt ist, keine anderen
Atome und Kräfte zur Erklärung ihres Werdens und
Seins einzuführen nöthigen, als die ihrer Materie, eben dem
allgemeinen Weltstoff, aus dem sie bestehen, zukommenden.
— Aus diesem Grunde, weil es also nur Eine Welt giebt,
weil, den Widerspruch als Grundsatz der Naturforschung
aufstellen, diese selbst zu einem Phantasiespiel und Sport
erniedrigen, jedenfalls als ernste Wissenschaft aufheben
hiesse, sind alle principiell dualistischen Auffassungen
von vornherein verfehlt. —

„Die vorhin skizzirte mechanistische Weltanschauung
behauptet wenigstens, wenn auch durch ihre
Erfolge verblendet und unlogischer Weise, sie werde
dermaleinst Alles mit ihren einseitigen, auf die einfachen,
mechanisch verständlichen Erscheinungen gestützten Grundsätzen
theoretisch, oder der Möglichkeit nach, begreifen
lehren; die dualistische oder vitalistische Ansicht
aber geht davon aus, dass in der Welt ein Widerspruch
existirt, andere Kräfte im lebenden Körper als im Krystall,
ganz andere im Gehirn als im Stoffe, aus dem das Gehirn
gemacht ist, walten, andere im jungen Protoplasma als im
alten. Dieselben Philosophen, welche die allgemeine Gültigkeit
des Gesetzes von der Erhaltung der Arbeit voll anerkennen,
demzufolge die eine Kraft immer nur in die, andere umgewandelt
werden kann, nie aber verschwindet und nie neu
aus nichts entsteht, sprechen von vitalen Kräften und
Prozessen, als wenn es doch noch irgendwo ein Hinter«
thürchen gäbe, durch welches die 'Lebenskraft' ihr
Sphinxgesicht hervorstrecken könnte, sogar ohne Widerspruch
mit dem ewigen Wirbel des Entstehens und Vergehens, des
Wachsens und Verfallens, der Entwickelung und Rückbildung
, in voller Gestalt zu erscheinen und zu verschwinden
vermöchte. Diese Lebenskraft kann sich auch theilen, und
die Theüe sind so gross wie das Ganze, da ja die Kinder
so gross werden wie die Eltern. Welches Wunder!" . . .
„Es sind schon vor Jahren die Wege angedeutet worden,
auf denen die biologische Forschung fortschreiten
muss, um nicht mit den anorganischen Disciplinen in
Widerspruch zu gerathen und eine völlig einheitliche
Grundlage aller Natur- und Geisteswissenschaften anzubahnen
. Voi Allem muss dem Begriffe der Entwickelung


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