Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 420
(PDF, 165 MB)
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420 Psychische Studien, XVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1890.)

Gehen, stammen, und wie sie so geworden sind, wie sie
sind. — Wenn man dagegen fortfährt zu untersuchen, ohne
zu vergleichen, dann wird man zu solcher Erkenntniss nicht
kommen, vielmehr nur aus der Betrachtung der Art und
Weise, wie in Einem Falle eine Function sich abspielt, mit
Aufwendung von enorm viel Arbeit und Scharfsinn, Zeit
und materiellen Opfern rinden, wie es sein und gewesen sein
kann, nicht wie es ist und war. Die seit Galvani übliche
Bevorzugung des Frosches zu physiologischen Untersuchungen
, die allzu häufige Verwendung der Hunde,
Kaninchen und Meerschweinchen, welche man schon die
Hausthiere der Physiologen genannt hat, und die Leichtfertigkeit
, mit welcher die an diesen wenigen, vom Menschen
weit abweichenden Thieren erlangten Befunde manchmal
auf diesen übertragen worden sind, haben schon viele
T^rthümer veranlasst.*' —

Er empfiehlt dringend die zoologischen Stationen an der
See, besonders die Prof. Anton Dohmas in Neapel, für solche
physiologische und morphologische Untersuchungen. Es
verspreche das einen grösseren Aufschluss über den Zusammenhang
der Lebenserscheinungen, über das Werden
und Sein der höheren und höchsten, auch der geistigen
Verrichtungen, als die bisher übliche Einschränkung auf
wenige Thiere des deutschen Binnenlandes. Aus Beobachtungen
von Seesternen mit ihrer vielseitigen Beweglichkeit
und unerwarteten Leistungen schliesst er, „dass nicht allein
die herrschenden Ansichten über den mangelnden Verstand
in der Thierreihe so tief stehender Wesen irrig sind, sondern
auch die geistigen Functionen, die Erhaltung des Gleichgewichts
, die Erfindungsgabe sehr hoch entwickelt sein
können, ohne so weit gehende Entwickelung des Nervensystems
wie bei psychisch weniger leistungsfähigen, in der
Thierreihe höher stehenden Wesen. Ich habe einen
Südsee-Insulaner gesehen, welcher ausser Stande war,
einen Kock auszuziehen, den man ihm ganz richtig angezogen
hatte. Er verfiel nicht darauf, einen Arm nach
rückwärts zu strecken. Der Seestern befreit sich aber mit
Leichtigkeit von Hülsen und Hüllen, Ringen und festgeschürzten
Fäden in zweckmässigster Weise, obgleich er
nie in seinem Leben solchen Zwang verspürte. Durch solche
Thatsachen werden die Forschungsgrundsätze nothwendig
beeinflusst. Nicht für eine einzelne geistige Arbeit ist ein
grosses Gehirn nöthig, sondern für eine Mannigfaltigkeit von
Arbeiten. — Die winzigen Ganglienzellen der Strahlthiere
leisten, wie ich fand, wenn viele mit nar einem Strahle in
organischem Zusammenhang bleiben, nicht allein quantitativ


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