Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 426
(PDF, 165 MB)
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426 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1890.)

zu machen hoffte, gab ich gern nach, und da ich gerade
Zeit übrig hatte, begaben wir uns sofort auf den Weg nach
des Mediums Wohnung und waren so glücklich, dort die
Hauptsache, die Tochter des Hauses, das Medium, selbst
anzutreffen. Ich stellte den jungen Krieger als meinen
Freund vor, unterstützte seine Bitte, dass er gekommen
sei, selbst eigne spiritistische Erfahrungen zu sammeln, mit
der meinigen, und ersuchte mein liebes Medium, des jungen
Kriegers Wunsch zu erfüllen und ihm, wenn sonst möglich,
irgend welche Beweise dieser mystischen Sache, Spiritismus
genannt, freundlichst geben zu wollen. Das Medium erwiderte
: — »Ich, soweit das an mir liegt, bin sehr gern
bereit, des Herrn Wünsche zu erfüllen, und will es versuchen
, kann aber nicht bestimmt versprechen, dass bei dem
Experimentiren „jedes Mal" positive Beweise zu Tage treten;
denn es ist mir schon vorgekommen, dass man gerade dann,
wenn man recht sehnlichst Beweise herbeiziehen möchte,
eben nichts von Belang erscheint." — Das war gewiss eine
vorsichtige und lebenswahre Erwiderung.

Bei unserem Eintritt sahen wir in dem für gewöhnlich
zum Wohnen benutzten, 7 Ellen langen Zimmer auf einem
Tische den mir schon bekannten Psychographen und ein
Häufchen, kurz vorher aus dem hinter dem Hause gelegenen
Garten geholten, Schnittlauch, den man, fein zerkleinert,
hier in Sachsen (Leipzig) dem Quark beimischt, wenn man
ihn, auf Brod gestrichen, gemessen will, nebst einem grossen
Küchenmesser liegen. Das Medium setzte sich nun an den
Psychographen, legte ihre Fingerchen auf die Scheere
desselben, und es dauerte wohl kaum zwei Minuten, so
setzte sich die Maschine in Bewegung und verlangte: —
„Der Soldat soll das Lauch auf den Psychographen legen
und das Messer fest in die Hand nehmen." — Das wurde
pünktlich und sofort ausgeführt. Nun war es recht närrisch
anzusehen, wie der junge Krieger das Lauch von allen
Seiten gewissenhaft zerschnitt. Nach ziemlich beendigtem
Schneideexperiment wurde dem Soldaten, ganz unvermuthet,
das Messer, welches dieser fest in der rechten Hand hielt,
aus derselben gerissen und mit solcher Vehemenz über die
Hand, also rückwärts, durch das lange Zimmer bis an die
Kammerthür geschleudert, dass nur durch diese der Plug
des Messers aufgehalten wurde. — Ich bin fest überzeugt,
hätte, wie das ja leicht sein konnte, diese Thür offen
gestanden, das Messer wäre noch durch das Fenster der
langen Kammer geflogen, mit einer solchen Kraft war es
geworfen worden. Merkwürdig und erwähnenswerth dürfte
es wohl sein, dass die Hand des Soldaten, womit er das


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