Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 428
(PDF, 165 MB)
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428 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1890.)

Ansicht, an dem Vorgange wohl den thätigsten Antheil
haben dürfte. Ich fragte meinen Freund: — „Warum
nahmen Sie das Messer und zerkleinerten das Lauch so
gewissenhaft?" — Er antwortete: — „Ich musste! Eine
undefinirbare Kraft, die ich äusserst kühl empfand, hatte
bei dieser wunderbaren Aktion meine Hand so gefangen
genommen, dass ich hierbei ganz willenlos war." — Fragen wir
nun ferner: — „Wer oder Was war diese Kraft? Wo kam
sie her? u. s. w. Aus dem Medium, oder war dasselbe nur
das Agens? Wo sollen wir den Zusammenhang suchen?"
Ich bin natürlich unmaassgeblich geneigt, sie, die Kraft, in
ausser uns stehende ätherische Wesen zu setzen. Ich nenne
sie ätherisch nur deswegen, weil sie als solche mit unseren
Sinnen nicht fassbar sind. Ihre Hülle mit ihrem innewohnenden
Geiste, die höchsten Kräfte werden wohl auch
nur Substanz sein, die auch ohne unser Wollen zu wirken
im Stande sind. Ich denke mir, so dürfte wohl nach unserer
irdischen fleischlichen Auflösung, was die Menschen Tod
nennen, unser künftiger Körper sein, wo der Geist, also die
höchsten Kräfte, seine Wohnung ebenso hätte, wie jetzt im
grobfleischlichen. Der Apostel Paulus bezeichnet, 1. Brief
an die Corinther 15. Kap. Vers 44, unseren innewohnenden
Körper sehr schön, indem er ihn geistlichen Leib nennt.
Er sagt ferner im Urtext: — „Ist ein natürlicher Leib,
so ist auch ein geistlicher Leib u. s. w." —

Leipzig, d. 29. Mai 1889.

In den sechziger Jahren ging in meiner Familie ein
gewisser Herr Amt ein und aus, der meinen Kindern
Unterricht im Klavierspiel ertheilte und mit den Seinen als
Privatmann in Reudnitz bei Leipzig wohnte. Dieser Herr,
obwohl schon in den ernsten Jahren stehend, war von hochgewachsener
kräftiger Gestalt. Im übrigen stand derselbe,
wenn auch nicht gerade orthodox zu nennen, doch fest auf
dem Boden der evangelischen Kirche, war ein fleissiger
Besucher derselben und ein abgesagter Feind des
modernen Spiritismus, den er, weil ohne hinreichende
Kenntniss, nur als Schwindelei darzustellen suchte.
Wir haben, wenn er den Unterricht mit meinen Kindern
beendet, viel miteinander gesprochen, und weil er es liebte,
war das Thema grösstentheils die Kirche und ihre Satzungen,
die er recht geschickt so in das Gespräch zu verflechten
wusste, dass das zuletzt immer das Hauptthema bildete.
Natürlich wurde hierbei auch die Fortdauer der Seele


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