Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 437
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0445
Kurze Notizen.

437

wohnten, erschien zuerst der gestorbene Komiker Nelse, ein
stets anwesender Geist, welcher, als ein Freund des Mediums,
den Verkehr mit den anderen Geistern vermittelte. Das
Medium selbst hatte sich in ein Nebengemach begeben und
war hier, so hiess es, in jenen unter dem Ausdrucke
'Trance' bekannten Schlummer gesunken, um die Seelen
der Abgeschiedenen herbeizurufen. Die Seele eines kürzlich
gestorbenen Laufjungen spielte dabei die Rolle eines Bedienten
, mit lauter Stimme nannte sie die Namen der
Geister, welche sich zu verkörpern — materialisiren —
beliebten. So erschien auch eine bereits seit 14,000 Jahren
im Todtenreiche weilende Indianerin und nach ihr der
Geist einer vor vielen Jahren gestorbenen Schauspielerin.
In diesem Augenblicke gab der Leiter der kleinen
Forschungsexpedition seinen Genossen das verabredete
Zeichen zum Handeln, und was nunmehr folgte, war das
Werk weniger Secunden. Mit einem mächtigen Sprunge
versetzte der „World"-Zeichner sich in das Nebengemach,
den Eingang mit seinem Rücken deckend; die Reporterin
sprang ebenso schnell auf den ,Geist* los und hielt ihn
fest, während die beiden übrigen Reporter auf ihre Stühle
stiegen. Gleichzeitig mit diesen Bewegungen hoben die drei
,geladenen« „World"-Männer ihre elektrischen Kuppeln in
die Höhe, ein Druck und der bis dahin dunkle Raum
erstrahlte in blendendem Lichte. Ein allgemeiner Schrei
der Ueberraschung erscholl, — in den Armen der energischen
Reporterin lag — Madame Cadwell, das Medium. Das
Nebengemach aber war leer, auf einem Stuhle lag nur das
Kleid des Mediums, sie selbst, der „Geist einer Schauspielerin",
kefand sich, heftig nach Freiheit ringend, und in sehr unvollkommener
Bekleidung, in der Umarmung der „World"-
Repräsentantin. Um jeden Zweifel am Betrüge auszu-
schliessen, entfernten die Reporter die schweren Fenstervorhänge
, so dass die ganze Scene vom hellen Tageslicht
beleuchtet wurde. Trotzdem befanden sich unter den
gläubigen Gästen einige Damen, die an einen Betrug nicht
glauben mochten, sondern von der „Einwirkung böser
Geister" und von einer möglichen „Transfiguration" sprachen;
die Mehrzahl aber, darunter sehr reiche Leute, die schon
gehörig „gerupft" worden waren, entfernten sich als Bekehrte
. Die Reporter hatten noch einen harten Kampf mit
den erbitterten Helfershelfern des Mediums zu bestehen,
schliesslich jedoch gelang es ihnen, eine Anzahl vor der
Thür harrender Collegen zu Hilfe zu rufen und das Haus
zu verlassen. — Jetzt sitzt Mrs. Cadwell hinter Schloss und
Riegel, um sich wegen der von Seiten der „World" er-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0445