Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 465
(PDF, 165 MB)
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Wittig: Professor Preyer im Kämpft gegen die Lebenskraft, 465

Urstoffe durch Analyse darstellen kann, wie aus den
Mineralien, sie zeigt auch, dass dieselben chemischen Verbindungen
der Urstoffe grossentheils ausserhalb der Pflanzen
und Thiere gerade so sich vorfinden, wie innerhalb der
lebenden Organismen. Das Kochsalz, die Kohlensäure, das
Wasser im Meere sind identisch (?) mit dem Kochsalz, der
Kohlensäure, dem Wasser des Menschengehirns; und noch
viel verwickeitere Verbindungen, welche die lebendige Zelle
fabricirt, sind in nicht geringer Anzahl künstlich aus ihren
Elementen zusammengesetzt worden, so die Ameisensäure,
das Allantom, Cholin, Muskarin. Sogar chemische Umwandlungen
der Nahrungsbestandtheile, wie sie während der
Verdauung stattfinden, lassen sich mit demselben End-
ergebniss künstlich erzielen. Die Stärke wird mittelst
verdünnter Schwefelsäure in denselben Zucker, das Eiweiss
mittelst des überhitzten Wasserdampfes in dieselben (?)*)
Peptone verwandelt, wie durch die thierischen Verdauungsfermente
. — Kurz, die durch Physik und Chemie dem
Verständnisse näher gebrachten Lebensvorgänge sind
zahlreich und für die Erforschung der noch unverstandenen
Erscheinungen beide Wissenschaften unerlässlich." . . .
„Daraus folgt aber durchaus nicht, dass die Lebenslehre
weiter nichts ist als Physik und Chemie der lebenden
Körper u. s. w." — wie bereits Eingangs (S. 416) weiter
ausgeführt ist.

„Aber nicht allein auf diesem Wege lässt sich beweisen,
dass die Physiologie mehr ist, als nur Physik und Chemie
des Lebens. Durch genaue Feststellung der Axiome beider
und Anwendung derselben auf das physiologische
Urphänomen der Entwickelung im Ei wird direct
das Unvermögen der Physik und Chemie zu erklären dar-
gethan. Denn was an diesem Vorgange durch die physikalische
und chemische Untersuchung vermittelt werden kann, lässt
das eigentliche Problem nicht etwa verständlicher,
sondern nur noch dunkler erscheinenvWer aus den chemischen
und physischen Eigenschaften aller Bestandtheile des befruchteten
Eies die Notwendigkeit herzuleiten hofft,
dass daraus nach einer gewissen Zeit ein Thier hervorgehen
, von Hunger und Liebe geplagt, mit dem Vermögen,
eben solche Eier wieder hervorzubringen, der hat eine verzweifelte
Aehnlichkeit mit dem armseligen Homunculus-
Eabrikanten." —

*) Diese Identität erscheint uns genau entsprechend der Identität
der neu erfundenen chemischen Glukose mit dem aus Zuckerrohr
oder Runkelrüben gewonnenen Pflanzenzucker. Es ist nur eine
scheinbare. — Ber Sekr, d. Bed.


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