Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 483
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

483

erklärende, tief poetische Worte findet für das, was im

Vorhergehenden angedeutet worden ist. Das kleine Lied

erscheint uns nächst Goethe^ „Ueber allen Wipfeln ist Buh"

als zweite herrlichste Perle deutscher Dichtung: —

„Verwelkte Blume,

Menschenkind!

Man senkt gelind

Dich in die Erde hinunter;

Dann wird ob Dir

Der Basen grün

Und Blumen blühn:

Und Du blühst mitten drunter\u

V) Bin moderner Allopath schreibt in den „Grenzboten"
Nr. 27 v. 3. Juli er. (Leipzig, jFh W. Grunow,) 49. Jahrg.
über „die hypnotische Suggestion." Da heisst es: — „In
Deutschland, wo die Behörden verständigerweise wenigstens
die öffentlichen Schaustellungen verboten haben, wirft sich
der Dr. med. Christoph Freiherr v. Härtungen zum Apostel
der Suggestionslehre auf. In einer Abhandlung der
Monatsschrift 'Der Naturarzt' (Juni-Heft) spricht er sich
sehr abfällig über die Aerzte aus, die von der Sache nichts
wissen wollen. — 'Dass es noch eingefleischte Gegner des
Hypnotismus und der Suggestionsmethode giebt, wird den
nicht wunder nehmen, der da weiss, dass es immer Menschen
und insbesondere pedantische Gelehrte geben wird, die vom
Alten nichts vergessen und vom Neuen nichts lernen wollen.'
— Ich bin weder Gelehrter noch Pedant, verzichte aber
trotzdem nicht auf alte, feststehende Wahrheiten und mag
mir neue Lehren nicht aneignen, wenn sie offenbar unsinnig
oder schädlich sind. Ich glaube an die hypnotische
Suggestion nicht eher, als bis ich einen Fall davon gesehen
habe, und ich werde niemals einen solchen Fall zu
Gesicht bekommen, weil ich mir dergleichen Experimente
grundsätzlich nicht ansehe. So viel
allerdings glaube ich, dass ein Mensch durch beharrliches
Anstarren eines Gegenstandes halb blödsinnig werden und
in seinem Blödsinn allerlei Dummheiten begehen kann.
Aber die Grade dieses Blödsinns zu beobachten und zu
messen, ist keine Aufgabe für die wissenschaftliche Forschung,
sondern nur ein Zeitvertreib zur Befriedigung kindischer
Neugierde, und weil dabei ein lebendiger Mensch zum
Versuchsgegenstande gemacht wird, so ist diese Befriedigung
der Neugier ebenso verwerflich, wie wenn man untersuchen
wollte, wie viel Minuten ein Mensch in der Bratpfanne bei
Siedehitze zu leben vermag. Wo sind denn die wichtigen
Aufschlüsse, mit denen das Hypnotisiren die Wissenschaft
bereichert haben soll? u. s. w." — Das ist ein kostbarer


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