Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 498
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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498 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1890.)

der Situation Hess mich meine Aufmerksamkeit niclit gleichzeitig
vertheilen, und so habe ich es vielleicht übersehen,
dass der Vater S. sich dem Sohne durch Winke verständlich
machte. Diese Annahme setzt das Einverständniss des
Vaters mit dem Sohne und die Dressur des letzteren für
diesen Schwindel voraus. Eine Erklärung kommt, wenn
man die willkürliche Bewegung des Tisches durch den
Knaben und die Absicht, mich zu betrügen, als zutreffend
annimmt, hierdurch ja immerhin zu Stande. Und dennoch
kann ich mich zu ihr nicht entschliessen, und zwar aus
rein psychologischen Gründen. S. Vater und Sohn waren
mir zu Dank verpflichtet, sie verkehrten in meinem Hause
wie Angehörige desselben, der Knabe mit den grossen
offenen Augen betrachtete mich als seinen zweiten Vater,
der alte S. hatte mir verschiedentlich Beweise grosser
Freundschaft und intimsten Vertrauens gegeben. Er unternahm
keinen wichtigen Schritt,* ohne seine Geister und mich
konsultirt zu haben. Wenn man von seinem dummen
mystischen Kram absah, war er ein herzensguter Kerl, und
dieser Mann und das neunjährige Kind sollten sich gerade
meine Person ausgesucht haben, um mich zu betrügen?
Aus welchem Grunde, zu welchem Zweck? Es war
da offenbar an jenem Abend etwas passirt, das
meinem Verstände nicht aufging. Es blieb ein für
mich nicht erklärlicher Rest. Ich sage nicht, dass er
nicht von Anderen erklärt werden kann. Es handelte sich
um nichts Uebernatürliches. Ich bin der Letzte, daran zu
glauben. Aber in dem Dilemma, einen mir bis dahin als
brav bekannten Mann, dem ich herzlich zugethan war, und
einen reizenden, hochbegabten Knaben, den ich innig liebte,
für abgefeimte Betrüger zu halten, oder an eine Unzulänglichkeit
meines Verstandes zu glauben, ziehe ich das
letztere vor.

Einige Bemerkungen über den fortdauernden Zusammenhang
der Seele mit vom Körper getrennten

organischen Stoffen.

Von Carl Kiesewetter.

Wenn Herr Postel die Empfindung vom Drucke eines
Steines auf ein amputirtes und begrabenes I^ein*) für einen
Beweis der Fortdauer des Individualorganismus nach dem

*) „Psych. Stud." August-Heft 1890 S. 385 ff.


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