Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 502
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0510
502 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1890.)

Eeiben derselben mit dem Knoten eines Strohhalms und
Verfaulenlassen des Halms auf dem Mist oder unter einer
Dachtraufe gehört hierher, und so würde sieh mit leichter
Mühe ein Buch über derartige Praktiken füllen lassen.

Haben nun auch Paracelsus und seine Anhänger hierher
gehörige Künste der heilenden Magie sehr viel geübt, so
finden sich doch weder bei Paracelsus selbst, noch bei seinen
älteren Schülern theoretische Andeutungen über den fortdauernden
Zusammenhang der Seele mit den vom Körper
getrennten organischen Stoffen, als Ausscheidungen, abgetrennten
Körpertheilen u. s. w. Wohl aber finden wir
die erste diesbezügliche theoretische Ausführung bei dem
berühmten italienischen Philosophen Giordano Bruno (1548—
1600), welcher in seiner Schrift „De immenso et de in-
numerabilibus" cap. 12 sagt: — „Die Natur der Seele ist
untheilbar, weil sie ganz im ganzen Körper oder während
der ganzen Dauer des Lebens auf der Erde gegenwärtig
ist, durch welches wir leben und in dessen Sinn wir existiren,
sowohl in Folge einer Weise gemeinsamer Thätigkeit, durch
die wir in der ganzen Sphäre leben, als auch in Folge einer
besonderen Weibe, durch die wir unter diesem Horizont
und auf dieser Halbkugel leben. Hierauf sind die magischen
Gebräuche und Wirkungen gegründet, vermittelst welcher
man auf weit entfernte oder verstorbene Menschen, d. h.
vor kurzem Verstorbene, deren Leichname noch nicht bestattet
sind, einwirken kann; denn die Seele erkennt überall
die ihr eigenen Stoffe wieder." — „Schliesslich aber ist sie
in einer noch eigenthümlicberen Weise der Thätigkeit als
untheilbar gegenwärtig zu betrachten in ihrem bestimmten
organisirten Leib und selbst in einem demselben angehörigen,
aber von ihm getrennten Theile, welcher unter ihrer Herrschaft
gestanden hat. Dies ergiebt sich daraus, dass die
bösen Magier mittelst körperlicher Ausscheidungen, Nägel
oder Haare, welche sie von einer Person entnommen haben,
derselben gewisse körperliche oder geistige Beschwerden
zufügen können."*)

Auch Bruno's Geistesverwandter Thomas Campanella
(1568—1639) schreibt in seinem berühmten Werk: — „De
sensu rerum et Magia" — vom Körper getrennten Knochen,
Haaren, Nägeln, Blut, Speichel und anderen Ausscheidungen
Empfindung zu, Ja, der berühmte englische Polyhistor
Robert Fludd (1574—1637) erzählt in seiner „Mysterium
Sanguinis" betitelten Schrift, dass zu der Zeit, wo er in
Paris gelebt habe (etwa im Jahre 1602), ein in der Nähe

*) De triplici minimo, pag. 74.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0510