Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 507
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Schulz: Einige spukhafte Erlebnisse im alten Leipzig. 507

der hier zurückgeblieben ist und sich gleichsam wie Rost
eingefressen hat, übt auf die neuen Bewohner einen
wunderbar guten, oder auch bösen Einfluss aus. Das haben
schon viele Menschen erfahren müssen, ohne hiervon die
Ursache kennen zu lernen. Um Schaden, Widerwärtigkeiten
und Verdruss mancher Art, was sie früher gar nicht kannten,
zu entgehen, bleibt ihnen schliesslich gar nichts anderes
übrig, als einen abermaligen Wohnungswechsel vorzunehmen.
Ist das geschehen, so neigt sich alles, oft wunderbar schnell,
zum Besseren. Das klingt freilich recht wunderlich, aber
vielfache Erfahrungen ehrenwerther, wissenschaftlich gebildeter
Menschen bestätigen die Wahrheit dieser Thatsachen.
„Prüfet alles und das Beste behaltet", sagt schon Paulus.*)
Kehren wir nun nach dieser Abschweifung zu unserer
Geschichte zurück. Was habe ich denn von meinen Vorgängern
späterhin erfahren müssen? Der Gemahl wurde
mir als eine hochgewachsene, kräftige Person, seines
Zeichens: „Schreiblehrer" geschildert, dem von seinem
Weibe, die zwischen ihm und dem Satan gestanden haben
boll, das Leben zur Hölle gemacht worden war, wozu
Nahrungssorgen wesentlich das ihrige mit beigetragen haben
sollen. Eines Sonnabends geht die Frau wie gewöhnlich,
um ihre kleinen Einkäufe zu machen, nach dem Markte.
Als sie zurückgekehrt und bereits auf der halben Treppe
angekommen war, sieht sie, o Schreck! ihren Mann mit der
halben Körperlänge durch die Fallthür baumeln. Den armen
Mann hatte die Verzweiflung in den Tod getrieben. Er
hatte sich an einen Balken des Bodens aufgehenkt und war
in dieser traurigen, erschreckenden Lage von seinem Weibe
vorgefunden worden. Was Wunder, dass man nun diese
Spukgeschichten alle auf den unglücklichen Mann, der sich
ja nicht mehr verantwortete oder verantworten konnte,
zurückführte.

Ich komme nun, um den Zusammenhang dieser Er-

♦) So sagt auch der Bacillen-Entdecker Dr. R. Roch in seinem
Artikel: — „Vorsicht beim Mieten der Wohnung" in „Der Bazar"
Nr. 32 v* 18. August er. S. 315: — „Ueberhaupt sei man — diese
nützliche Bemerkung wollen wir hier [auf die vorausgeschickten Bemerkungen
über Ansteckungs-Krankheiten, besonders den miasmatischen
Gelenkrheumatismus,] anknüpfen — viel vorsichtiger in der Wahl
seiner Wohnung aus hygienischen Gründen. Eichte dich nicht allein
nach dem Preis und nach ihrem hübschen Gesicht, sondern befrage
dich bei Nachbarn oder der Polizei über ihre Vergangenheit, und wenn
du erfährst, dass ansteckende Krankheiten irgend welcher Art darin
gehaust haben, so beziehe sie jedenfalls nicht früher? als bis sie
polizeivorschriftsmässig desinficirt, am besten neu geweisst, tapeziert
und gestrichen ist, U. s. w." — Der Sekr. d. Bed.

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