Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 514
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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514 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 11. Heft. (Novemher 1890.)

erst dann sichtbar, wenn sie vom Magnetiseur magnetisirt,
d. h. wenn ihre Odstrahlen verstärkt werden. Auch die
innere Selbstschau der Somnambulen wird erleichtert, wenn
ihnen der Magnetiseur die Hand auflegt und dadurch die
inneren Körpertheile erhellt. Auch dieser Umstand wird
bei der künstlichen Erzeugung des Hellsehens noch seine
Verwerthung finden, und hat sie nach einem Berichte des
Arztes Gregory zum Theü schon gefunden: Der englische
Major Buckley gab sich lange damit ab, magnetischen Schlaf
und Hellsehen zu erzeugen. Schliesslich kam er darauf,
dass der magnetische Schlaf unter Umständen eine entbehrliche
Bedingung sei. Er untersuchte zunächst, welche
von seinen Patienten sensitiv seien, indem er mit seiner
Hand Striche über und unter ihren Händen vom Handgelenke
abwärts machte. Wenn dann gewisse Empfindungen,
wie Jucken, Stechen, Prickeln, Taubheit in den Händen
oder Fingern eintrat, so wusste er, dass es ihm gelingen
würde, solche Individuen in magnetischen Schlaf zu versetzen
. Wenn er sich nun überzeugen wollte, ob bei diesen
Patienten auch bewusstes Hellsehen hervorgebracht werden
könnte, machte er leise magnetische Striche über seine
eigene Stirn bis zur Brust hinab. Nahmen die Versuchspersonen
dabei ein „bläuliches" Licht deutlich wahr, so
zeigte dies die Fähigkeit bewussten Hellsehens an. Wurde
dagegen das Licht nur „blass und schwach" wahrgenommen,
so wusste er, dass solche Versuchspersonen nur innerhalb
des magnetischen Schlafes hellsehend werden würden. Bei
jenen Subjekten nun, welche dunkelblaues Licht wahrnahmen
, machte er Striche über sein eigenes Gesicht und
über den wahrzunehmenden Gegenstand, z. B. eine Schachtel,
in welcher gedruckte oder geschriebene Worte eingeschlossen
waren, die gelesen werden sollten. Bei manchen Individuen
waren wenig, bei anderen viele Striche nöthig. Nach ihrer
Angabe wurde die Schachtel durch das blaue Licht durchsichtig
, so dass sie den Inhalt zu lesen vermochten. Wenn
Buckley zu viele Striche machte, so wurde die blaue Farbe
so tief, dass die Sensitiven nicht lesen konnten, und erst
einige Gegenstriche gemacht werden mussten, um die Farbe
wieder zu erhellen. Auf diese Weise hat Buckley bei
98 Individuen bewusste Olairvoyance hervorgebracht. 44
unter denselben waren im Stande, in Nuszschalen, welche
von dritten Personen für diese Versuche gekauft worden
waren, eingeschlossene Sprüche und Verse zu lesen. Das
längste der auf diese Weise gelesenen Mottos enthielt 98
Worte. Eine von seinen wachen Hellsehenden, eine Dame,
las 103 in Nüssen verborgene Mottos an einem Tage, ohne


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