Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 538
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0546
538 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 12. Heft. (December 1890.)

1. Abtheilung.

Historisches und Experimentelles.

Wie ich Spirituaiist geworden bin.

Von H. §idney Müller in Hamburg .*)

(Aus dem englischen Original-Manuscripte ins Deutsche

übersetzt von Gr. C. Wittig.)

Als ich einige Jahre Medicin und Chemie auf der
Universität Bonn am Rhein studirte, wurde ich ganz auf
das atheistische Element zurückgedrängt; alle meine bisherigen
religiösen Vorstellungen wurden vollständig umgestürzt
, und ich lernte bald den zukünftigen Zustand
unseres geistigen Daseins als eine angenehme Illusion
betrachten, und die Fortdauer unserer Seele, wie sie von
der Religion gelehrt wird, — ewiges Knieen, Singen und
Beten rings um den Thron der Gottheit (oder etwas dem
Aehnliches) für tausendmal schrecklicher halten als die
Theorie der Materialisten: — „Mit dem Tode ist es aus!"

Mit einem Worte: ich wurde Materialist. Es war dies
ein ganz natürliches Resultat. Ich hatte weder der
Philosophie des Spiritualismus, noch der Wissenschaft des
Spiritismus Zeit gewidmet. Ich hörte von allen Seiten
nichts als die Molecular-Vibration s-Theorie u. s. w. Ich
erinnere mich des Ausspruchs eines unserer Professoren
der Anatomie: — „Ich habe Hunderte von Leichen in
meinem Leben secirt, aber in keiner von ihnen jemals eine
Seele gefunden." — Wie kindisch dieser Ausspruch auch
erscheint, wenn man ihn vom spiritistischen Standpunkt aus
betrachtet, so befestigten doch die in den Hörsälen von
berühmten Professoren vernommenen atheistischen Jdeen
sämmtlich in mir die Vorstellung, den Menschen als eine
fein organisirte Maschine zu betrachten, deren Existenz er
nach der Art und Weise, wie er lebt, nach der Sorgfalt,
welche er auf sich anwendet, mehr oder weniger verlängern

*) Des geehrten Herrn Verfassers folgende Erlebnisse erinnern
vielleicht unsere alteren Leser an eine ahnliche „Geschichte der Bekehrung
eines wissenschaftlichen Forschers zum Spiritualismus'' von
J. R. an den Herausgeber des „Spirituaiist" in London («. „Psych.
Stud." August 1877, b. 337 ff.). Dergleichen an Wiese1* Bericht (s.
daselbst Februar 1877, 8. 56 ff.). Schliesslich an Dr. Sexton's „Wie
ich Spirituaiist wurde4* (s. b ebruar-Heft 1874, S. 75 ff.). —

Der Sekr. der Red.


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