Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 540
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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540 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 12. Heft. (December 1890.)

man mich „in flagranti" erwischt zu haben, und alle Drei
yon ihnen erklärten: — „Er hat es selbst gethan!" Um
ihrem Verdachte ein Ende zu machen, nahm ich meine
Hände vom Tische weg und verliess denselben, aber trotzdem
fuhr der Tisch zu kippen fort wie zuvor; wir waren hierauf
Alle von einem schaudernden Interesse ergriffen, und ich
begann mit den gewöhnlichen Fragen; der erste von dem
Tische hervorbuchstabirte Name war der eines verstorbenen
früheren Schulfreundes der beiden Mädchen, und die durch
das Kippen resp. Klopfen des Tisches erhaltenen Antworten
waren durchweg vollkommen verständig. Wir waren Alle
gar sehr überrascht, wir empfanden die Wahrheit des
französischen Spruches: — „L'appetit vient en niangeant",*)
und demnach beschlossen wir noch eine oder zwei Sitzungen
für die folgende Woche.

Obgleich ich jetzt völlig überzeugt war, dass der Tisch
sich aus seinem eigenen Antriebe, oder wenigstens ohne
mechanischen Anstoss von unserer Seite bewegte, denn
Fräulein Lina H. (ich hatte in ihr das Medium entdeckt)
vermochte durch Halten eines Fingers auf der Mitte des
Tisches, von dem wir etwas entfernt standen, den Tisch
unter ihrem Finger zur Bewegung zu bringen; und obgleich
ich vollkommen erkannte, dass die Bewegungen von einer
Intelligenz geleitet wurden: so hatte ich doch bis jetzt
noch keinen Beweis dafür, dass die Intelligenz über das
Vermögen des Mediums hinausragte. Ich hielt deshalb
noch an den Theorien von Edward W. Cox und Dr. W.
Carpenter fest.

Etwas gab es dabei, was ich nicht erklären konnte;
dies war eine Art kalten Windes, den ich gelegentlich auf
meiner Hand verspürte, und der auf meine Bitte von jedem
der Umsitzenden abwechselnd empfunden wurde, zuerst auf
der rechten Hand und direct darauf, wenn erbeten, auf
meiner linken, und so fort.

Bei Gelegenheit einer anderen Sitzung, die einige Tage
später gehalten wurde, legte ich einen Bleistift in Fräulein
Lina üT.'s Hand, welche sofort und höchst rasch, alles in
einem Zuge, einen Satz niederschrieb. Wieder einen oder
zwei Tage später, als mehrere Herren, die ich dazu eingeladen
hatte, anwesend waren, wurde nach einer vorausgegangenen
Tischrück - Sitzung ein Bleistift in Fräulein
Lind*s Hand gelegt, und sie erhielt mehrere Communikationen
von ihrer verstorbenen Mutter (wenigstens war jede dieser
Mittheilungen von ihr unterzeichnet), Wir erhielten nicht
nur Antworten auf gesprochene Fragen, sondern auch auf

*) D. ht „Der Appetit kommt während des Essens."—Derüebers.


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