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Aksakow: Entlarvung der Entstehung der Photographie etc. 549
aller Betrügereien, welche sich unter dem Deckmantel des
Spiritismus vollziehen. Aber ich wusste nicht, dass er
gegenwärtig in San Francisco wohnte; deshalb beeilte ich
mich, ihn zu ersuchen, für mich eine so viel als möglich
genaue Nachforschung nach der Echtheit der Photographie
der Jeanetie Stansbury anzustellen. In meiner Oorrespondenz
mit Mr. Clark war mir ein Umstand verdächtig erschienen:
es fehlte nämlich unter den verschiedenen Zeugnissen, die
ich Mr. Clark mir zu verschaffen gebeten hatte, das Zeugniss
des Mr. /. /. Owen, des Herausgebers des Journals „Golden
Gate", welches in San Francisco erscheint und den die in
Rede stehende Photographie betreffenden Artikel enthielt;
und da Mr. Owen der Seance beigewohnt hatte, in welcher
diese Photographie aufgenommen worden war, so war er
naturgemäss der verantwortlichste und der am leichtesten
zu findende Zeuge. Ich machte darüber eine Bemerkung
an Mr. Clark. Man wird aus dem, was folgt, den Grund
des Fehlens dieses Zeugnisses begreifen.
Nachdem ich diesen Brief von Mr. Emmette Coleman,
dem ich hiermit öffentlich meinen aufrichtigsten Dank für
die kostbaren Aufschlüsse, die er uns giebt, ausspreche, —
indem er eine der traurigsten Seiten der Ausbeutung des
Spiritismus durch solche, welche ein Geschäft aus ihm
machen, enthüllt, — erhalten habe, erachte ich es für
meine Gewissenspflicht, ihn zu veröffentlichen. Ich bedauere
nur, dass ich in Folge meiner Abwesenheit von St. Petersburg
nicht im Stande gewesen bin, dies schon früher
zu thun.
Was müssen wir daher von dem Zeugnisse Derjenigen
halten, welche die Aehnlichkeit der in Eede stehenden
Photographie mit der als Jeanette Stansbury erschienenen
Gestalt bestätigen (s. „Psych. Stud." Februar- und März-
Heft 1890) ? Was müssen wir vom Zeugnisse des Mr.
Clark selbst über Dr. Stansbury und die ganze photographische
Veranstaltung, sowie über die Erscheinung derjenigen
Materialisations-Gestalt denken, in welcher er, nach seiner
Versicherung, unbez weifelbar eine Freundin von sich wieder
erkannt habe, mit der er intime Gespräche über nur ihnen
Beiden allein bekannte Dinge geführt haben will? Ich unterfange
mich nicht, dieses moralische Räthsel zu erklären,
— ich veröffentliche einfach die Thatsache mit ihrer ganzen
Verwickelung.
Hier folge zuerst der Brief des Mr. Emmette Coleman: —
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