Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 559
(PDF, 165 MB)
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Spanuth: Die „übersinnlichen" Verkehrswege. 559

— ganz einfach — mit „Weltäther" aus, welcher aber leider
eben so wenig als etwas Materielles wie als etwas Immaterielles
der Lehre von den Atomen nützen kann. Sehen
wir in ihm nämlich eine „andere" Materie, so muss er
logischerweise auch aus Atomen bestehen, und diese würden
wiederum Zwischenräume bedingen, welche auszufüllen
wären, und so in infinitum. Soll der „Weltäther" dahingegen
nicht Materie sein, also etwas Immaterielles, so hätten
wir auch wieder die physikalisch undenkbaren vacui.*)

Aehnlich ergebt es aber der Gegenströmung.

Wenn sich der heutige Spiritualismus „empirisch" nennt,
so hat er ein Recht dazu, soweit er sich an thatsächliche
Vorkommnisse hält, nicht aber dann, wenn er sich vermittelst
hypothetisch begründeter Schlüsse über ein Gebiet hinweg
täuscht, welches für ihn noch in Nebel gehüllt daliegt; ich
meine das seelische — nicht geistige — Gebiet. Es herrscht
eine Unklarheit in Bezug auf die Begriffe „Seele" und
„Geist", welche mich veranlasst, dieselben erst einmal in
der allein zur weiteren Aufklärung brauchbaren Auffassung
des Wiederentdeckers der Seele, Prof. Dr. Gustav Jäger,
mit wenigen Worten klar zu stellen.**)

Wenn wir hier von anderen Geschöpfen absehen, so
gehört zum lebendigen Menschen die Dreiheit: Geist, Seele
und Leib. Der Leib ist die grobe, für sich allein leblose
Materie, die Seele der treibende, materiell belebende Duftstoff
und der Geist das bewusst empfindende, denkende „Ich".
Ein allerdings etwas unbeholfener Vergleich wäre: Dampfmaschine
, der treibende bewegende Dampf und der Lenker
des Ganzen.

Jäger begründet seine Lehre von der Seele in so ausgezeichnet
klarer Weise, nicht nur theoretisch, sondern auch
experimentell, dass ich zu näherer Kenntnissnahme nur
dringend aufsein epochemachendes Werk***) verweisen kann.
Nur das will ich meiner weiteren Betrachtung noch vorausschicken
, dass wir die Seele als etwas absolut Wahrnehmbares
— vermittelst unserer chemischen Sinne Geruch,
Geschmack, Gefühl (nicht Tastgefuhl) — zu betrachten
haben, dass sie „im Blute steckt", wie schon Moses sagt,

*) Man sehe die weitere Anmerkung des Verfassers über den
Weltäther im folgenden Hefte. — Der Sekr. d. ßed.

*") Man vergl. unsere letzte Note zu Dr. Jäger* & Duftstoff lehre im
Juni-Heft 1890 S. 288ff. — Desgl. November-Heft 1889 S. 544 ff. —
Ferner December-Hefit 1886 S. 565 ff., Januar-Heft 1887 S. 25 ff. —

Der Sekr. d. Eed.
***) „Entdeckung der Seele", 3. stark vermehrte Auflage. (Leipzig,
Ernst Gmther, 1885). — /. Sp.


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