Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 560
(PDF, 165 MB)
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560 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 12. Heft. (December 1890.)

also etwas Materielles ist. Von der individuell eigenartigen
Beschaffenheit der Seele hängen eben Trieb, Instinct,
Affecte und dergleichen ab. Der immaterielle Geist aber
ist dem Ganzen zur Beherrschung gegeben.

Wir werden bald sehen, wie man mit der Jäger9sehen
Erkenntniss ausgerüstet, in Sachen des Spiritualismus weiter
kommt, wenn ich eist auf Grund der von Jäger erwiesenen
Thatsachen meine Entdeckung und die Beweise dafür vorgeführt
haben werde.

Ich komme nun auf den wunden Punkt in Sachen des
Spiritualismus zurück.

Der gewichtigste Einwurf, welchen die Materialisten
gegen die feststehenden Thatsachen der Gedankenübertragung
gemacht haben, ist entschieden der, dass — nach den Gesetzen
von der Erhaltung der Kraft — eine Kraftwelle
(G edankenübertra gung nach materialistischer Auffassung)
von Hirn zu Hirn, ein Telegramm ohne leitende Drähte,
nicht stattfinden könne. Da nehmen nun aber die Spiri-
tualisten an, dass unsere Geistesthätigkeit überhaupt keiner
Materie bedürfe, um sich auf grosse Entfernungen hin
bemerkbar zu machen, geben aber der geistigen Kraftwelle
— wenn ich so sagen darf — doch eine Leitung für ihren
Weg und nehmen dazu mit genau derselben Berechtigung,
wie die Materialisten den „Weltäther", ein „Astral-
fluidum" an.

Hat man erst einmal eine hypothetische Existenz auf
dem Halse, welche nicht Geist, nicht Materie sein soll, so
ist sie schwer wieder los zu werden, weil sich mit ihr so
hübsch alle Lücken im Wissen ausfüllen lassen, resp. alle
sonst unverstandenen Vorgänge so leicht zu erklären sind.
Wahre Wissenschaft aber kann solche hypothetische
Existenzen absolut nicht gebrauchen. Es giebt für unsere
Begriffe eben nur etwas sinnlich Wahrnehmbares, und das
ist — wie wir's nun einmal nennen — „Materie" in ihren
mannichfaltigen Kraftäusserungen und etwas, was wir mit
unseren Sinnen nicht zu fassen vermögen, dessen Vorhandensein
uns aber unser eigenes Bewusstsein verräth, und
dieses Immaterielle nennen wir „Geist'-. Ausser Geist und
Stoff nun aber noch andere Substanzen anzunehmen, erweist
sich bei scharfer Betrachtung als völlig haltlos, da wir
hypothetische Substanzen, wie „Weltäther" und „Astral-
fluidum", doch immer wieder zu etwas Stofflichem degradiren,
wenn wir sie als Vehikel für „Kraftwellen" u. s. w. betrachten.

Die Gegner des Spiritualismus könnten nun denken,
ich wolle ihnen m puncto „Gedankenübertragung" recht geben;
weit gefehlt! Ich bin sogar sehr nahe daran, den Spiritua-


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