Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 561
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Spanuth: Die „übersinnlichen" Verkehrswege. 561

listen mit ihrem „Astralfluidum" die Palme zu reichen; sie
haben wenigstens die Verbindung für „Gedankendepeschen
von Hirn zu Hirn" oder besser von „Ich" zu „Ich" geahnt,
haben nur ihre Erklärung für diese Brücke aus nebelhafter
Ferne geholt. Wir brauchen aber nicht in der Ferne zu
suchen; das Gute liegt zu unseren Füssen. Bevor ich es
nun aufhebe, um es zu zeigen, erzähle ich ein kleines
Erlebniss, welches vielleicht am geeignetsten ist, meine
Entdeckung gleich von vornherein verständlich zu machen,
umsomehr vielleicht, als ich selbst durch dieses kleine
Erlebniss zu meiner Entdeckung kam.

Bereits mehrere Jahre war ich „Jägerianer" und schlief
daher — auch auf Reisen, deren ich derzeit jährlich einige
mehrwöchentliche zu machen hatte, — in Woll- oder vielmehr
Kameelhaardecken *) Im Herbst 1887 nun fuhr ich Abends
von Dresden nach Zittau, nachdem ich in gewohnter Weise
einen Handkoffer, in dem sich meine Schlaf-Kameelhaar-
decken befanden, als Passagiergut aufgeliefert und einen
zweiten Handkoffer mit sonstigen Gegenständen, sowie eine
schafwollene Reisedecke als Handgepäck mit in den Eisenbahnwagen
genommen hatte.

Die nämliche Strecke war von mir schon dreimal bereist,
aber stets am Tage, und zwar über Bischofs wer da, südliche
Route, wohingegen ich an dem erwähnten Abend über
Löbau, nördliche Route, fahren musste. In Bischofswerda
— Knotenpunkt der beiden Routen — musste ich, wie
sonst auch bei Benutzung der südlichen Route, umsteigen,
wie es auf der Reise ja häufig vorkommt, so dass ich diesen
Umstand nur als etwas bereits Gewohntes betrachten kann.
Als ich diese Umquartierung bewerkstelligt hatte und der
Zug sich in wenigen Minuten in Bewegung setzen sollte,
überkam mich plötzlich ein mir ganz unbekanntes Angstgefühl
wegen meines als Passagier gut aufgegebenen Reisegepäcks
, wegen meiner Schlafdecken. Es war gerade noch
so viel Zeit, einen Schaffner nach der Umladung des
Gepäcks zu befragen und aus dem Waggonfenster die eilig
betriebene Gepäckverladung zu sehen, wobei es mir jedoch
in der Dunkelheit und der Entfernung nicht zu unterscheiden
gelang, ob mein Koffer mit verladen wurde oder
nicht. Die beruhigenden Worte des Schaffners aber und

*) Wir verweisen hierbei auf „Prof. Dr. G. Jägefa Monatsblatt.
Zeitschrift für Gesundheitspflege und Lebenslehre". 9. Jahrg. 1890,
(Stuttgart, W. Kohlhammer), Preis jährl. praen. 3 M. 25 Pf., welches
eine Fülle von interessanten Beobachtungen auch für das psycho-phy«
sische Gebiet liefert und keineswegs bloss sogenannten Cultus der
Wolle treibt. — Der. Sekr. d. Red.


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