Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 568
(PDF, 165 MB)
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568 Pyschische Studien. XVII. Jahrg. 12. Heft. (December 1890.)

derselben eine Stelle, in welcher ich „ein berufener Wortführer
des Spiritualismus" genannt werde. Hiergegen nun
gestatten Sie mir eine kurze Bemerkung.

Das erwähnte Prädikat beruht auf einem argen Miss-
verständniss. Weder für die spiritistischen Theorien, von
denen ich nebenbei die Geisterhypothese für die unglücklichste
halte, noch für die Phänomene als Manifestationen
einer unbekannten Kraft bin ich jemals eingetreten. Ich
habe nur versucht, die von dem Spiritismus mit Unrecht in
Beschlag genommenen Thatsachen des „Trance" (Hypnose),
des „Inspirationssprechens" (Traumredens) und des „indi-
recten mediumistischen Schreibens" (automatischen Schreibens
) als psychische Vorgänge der allererklärlichsten Art
nachzuweisen und für die wissenschaftliche Psychologie zu
gewinnen. Dass ich bei solchen Studien nothgedrungen im
Kreise von Spiritisten das Material sammeln musste, mag
zu Missverständnissen über meine Stellung Anlass gegeben
haben; desgleichen vielleicht meine Beschäftigung mit dem
Hypnotismus.

Was nun die sogenannten physikalischen Erscheinungen
anbetrifft, so stehe ich ihnen nicht wie den psychologischen
als Fachmann gegenüber. Indessen giebt eine fünfjährige
Erfahrung auch auf diesem Gebiete möglicherweise ein
Anrecht zu einem Urtheil, und so sei die Ueberzeugung
ausgesprochen, dass ich kein einziges der vielen von mir
beobachteten Vorkommnisse für einen Beweis eines geheimnissvollen
Agens zu halten brauche. Alles, was ich
gesehen habe, lässt sich auf bewussten und unbewussten
Betrug, zum kleineren Theile auf die Thätigkeit unwillkürlicher
Bewegungscoordinationen zurückführen. Dagegen
finden sich in der Literatur und in den Mittheilungen
vertrauenswürdiger, urtheilsfähiger Freunde an mich ein
paar Berichte, welche auf einen winzigen Rest andersartiger
Facta zu deuten scheinen und demnach den hierzu
Geneigten zu einer weiteren Verfolgung der Angelegenheit
reizen könnten.

Aber der Ansicht bin ich allerdings, dass auf der bisher
eingeschlagenen Bahn die Herren niemals zum Ziel gelangen
werden. Und zwar sind zwei Gründe hierfür raaassgebend.
Erstens hängt bei der Art des heutigen Betriebes die
Sicherheit des Resultates immer von der Zuverlässigkeit der
Beobachtung seitens der Sitzungstheilnehmer ab; diese
subjective Zuverlässigkeit jedoch wird mit mehr oder
weniger Recht jedes Mal von den Aussenstehenden bestritten
werden. Um daher das etwaige positive Ergebniss
von der zufälligen Individualität des Experimentators und


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