Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 570
(PDF, 165 MB)
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570 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 12. Heft. (December 1890.)

sich um die Frage, ob durch das Auflegen oder Bestreichen
der Hände eine magnetische Kraft ausgeübt werden kann,
und ob ein vom Magnetiseur berührtes Wasser eine besondere
Kraft erreichen könne, oder ob Beides ein Schwindel
sei. Geheimrath Nussbaum erklärt dazu: — „Diese zwei
Fragen spitzen sich auf die eine zu, ob es überhaupt einen
thierischen Magnetismus giebt, dem wunderbare Kräfte
innewohnen. Ich gebe mir nun die Ehre, meines Eides
wohl eingedenk, folgende Behauptungen aufzustellen: —
„1) Ein thierischer Magnetismus, welcher grosse Kräfte
besitzt, so dass das Berühren mit den Händen oder das
Magnetisiren des Wassers schon Vieles leistet, existirt
bestimmt. 2) Der thierische Magnetismus ist bis jetzt noch
von ganz wenig wissenschaftlich Gebildeten studirt worden,
weshalb man dessen Kräfte noch recht wenig kennt; er
wurde fast nur von Laien zu Zauberstücken lucrativ ausgenutzt
. 3) Von gerichtsärztliciier Seite muss daher jedes
Urtheil noch mit grosser Sorgfalt abgegeben werden/4
Nussbaum fügt eine ausführliche Erklärung hinzu, worin es
heisst: — „Zu 1: Niemand kann sich selbst todt kitzeln
oder überhaupt stark kitzeln. Es giebt gewisse Menschen,
die eine sehr beruhigende Wirkung auf einander ausüben,
und andere, die gegentheilig wirken. Kleine Kinder schon
schlafen nicht auf jedem Arm schnell ein. Ich kenne wohlerzogene
Damen, welche sich von keinem brünetten Stubenmädchen
frisiren lassen können, denn ihre Haare laufen
deren Fingern förmlich nach, stehen struppig in die Höhe,
während sie von einem blonden Mädchen mühelos glatt
gebürstet werden. (S.583.) Derartige Verhältnisse giebt es verschiedentlich
. Man hat aber noch nicht herausgebracht,
wann und wie man selbige zum Nutzen Kranker verwerthen
kann. Zu 2: Wissenschaftliche Aerzte haben sich nur wenig
mit dem Magnetismus beschäftigt, sondern es bequemer
gefunden, ihn als Schwindel zu ignoriren; allein das Wahre
findet immer seinen Weg, und liegen auch diese Kräfte
noch in Laienhänden, so kann man sie doch nicht lange
ignoriren. Zu 3: Die meisten forensischen Aerzte geben
als wahrscheinlich zu, dass wir am thierischen Magnetismus
eine grosse Kraft besitzen, welche sich zweifellos noch
einmal als wirksames Heilmittel entpuppen wird, zur Zeit
aber noch recht wenig gekannt ist, da sich Jeder fast nur
auf seine wenigen kleinen eigenen Erfahrungen stützen
muss. . . Zur Zeit scheint mir diese Angelegenheit auf dem
Standpunkte zu stehen, dass man weder Jene einer Ignoranz
beschuldigen darf, welche an die vom Magnetismus erzählten
Wunder nicht glauben, noch dass man ihre Antagonisten


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